Einen verzweifelten Appell hat ein Fitnessclub-Besitzer im niederösterreichischen Amstetten an die Bundesregierung adressiert. „Bundeskanzler Kurz hat gesagt, er kämpft um jeden Betrieb. Aber während er kämpft, gehe ich pleite. Ich habe keine Zeit mehr“, meint Gründer Christoph Haider in einem Video-Statement, das er im Web veröffentlicht hat. Er will nun - entgegen des aufgrund der Covid-19-Maßnahmen nach wie vor herrschenden Verbots - am Montag seine Tore für Besucher öffnen.
Haider will in seinem Club höchste Hygiene- und Sicherheitsstandards einhalten. Dass er mit der Öffnung gegen die derzeitige Gesetzeslage verstößt, ist ihm klar. Er müsse dies mit Blick auf seine Finanzen aber vorantreiben. „Es ist eine menschliche Verpflichtung meinen Kindern gegenüber. Es ist meine unternehmerische Verantwortung“, meint er - und appellierte mit Blick auf die nun wieder eröffneten Friseurläden oder Kosmetiksalons an die „rechtliche Gleichbehandlung“.
Kritik an Bürokratie
Seinen Club eröffnete Haider erst einen Monat vor Beginn der Corona-Krise. Laut eigenen Angaben hat er 1000 Euro aus dem Härtefonds bekommen. Damit könne er die Miete bezahlen. Die Leasingrate für die Geräte sei aber ohne Einkünfte nicht stemmbar. Noch dazu sei von der Regierung noch nicht einmal ein möglicher Wiedereröffnungstermin in Aussicht gestellt worden. Zudem kritisierte der Unternehmer die bürokratischen Hürden, die er zu nehmen habe.
Weiterer Fitness-Betreiber will ebenfalls öffnen
Auf seiner Facebook-Seite steht mittlerweile auch ein Video, in dem der Betreiber eines Fitnessclubs in Bad Waltersdorf in der Steiermark ebenfalls ankündigt, am Montagvormittag öffnen zu wollen.
Vizekanzler Werner Kogler (Grüne) hatte für die Fitnessstudios Ende Mai als Wiedereröffnungstermin in Aussicht gestellt.
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