Wieder mehr Freiheit
„Phase 2“ in Italien: Gedränge an Bahnhöfen
Mit Beginn der „Phase 2“ mit mehr Bewegungsfreiheit ist es am Montag zu erheblich mehr Verkehr in den italienischen Städten gekommen. In Rom bildeten sich auf den Bahnhöfen Schlangen von Passagieren, die in Züge einsteigen wollten. Wegen der Vorsichtsmaßnahmen wurde die Zahl der verfügbaren Plätze in den öffentlichen Verkehrsmitteln halbiert.
Auf den Autobahnen in der Region Venetien wurde am Montag ein zehnprozentiger Verkehrszuwachs gemeldet. Vor allem der Lkw-Verkehr nahm zu. Nach dem Lockdown der vergangenen Monate kam es auch wieder zu mehr Wasserverkehr auf den Kanälen in Venedig. Der Bahnhof Santa Lucia blieb jedoch leer, da die meisten Züge in Mestre auf dem Festland halten.
Stärkerer Verkehr wurde auch in Mailand, Bologna und Turin gemeldet. Vier Millionen Arbeitnehmer konnten am Montag wieder ihre Arbeit aufnehmen. Der Neustart betraf die Industrie und die Bauwirtschaft. Restaurants können Speisen ins Haus liefern. Kunden können außerdem Speisen abholen und sie zu Hause zu sich nehmen. Der Neustart der Gastronomie ist erst für den 1. Juni geplant.
Städter drängen in die Parks
Die Italiener sehnen sich nach fast zweimonatiger Quarantäne nach frischer Luft. Am Montag wurden bei strahlendem Wetter Parks und Grünflächen wieder geöffnet. Viele Jogger liefen schon am frühen Morgen in Parks in Mailand oder Rom. Die Polizei kontrollierte, um Ansammlungen zu verhindern.
Fast 29.000 Tote seit Beginn der Krise
Italien zählt zu den am härtesten von der Lungenkrankheit Covid-19 getroffenen Staaten, allerdings fiel die Zahl der gemeldeten Todesfälle am Sonntag mit 174 auf den niedrigsten Wert seit fast zwei Monaten. Insgesamt haben die Behörden 28.884 Todesfälle registriert. Besonders viele Fälle gibt es in der Lombardei und anderen nördlichen Regionen.
Regierungschef Giuseppe Conte steht unter Druck, die Maßnahmen trotz der Corona-Krise weiter zu lockern. Museen und Kleinhandel sollen erst ab 18. Mai wieder öffnen dürfen, Friseure, Bars und Restaurants erst ab 1. Juni. Schulen und Kindergärten bleiben bis September geschlossen.
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