Sie nannten sich Semmelweis-Bande (SMW) nach ihrem Wohnviertel in Linz und sollen eineinhalb Jahre lang von Jugendlichen Schutzgeld erpresst haben. Ab 27. Mai müssen sich der heute 15-jährige Anführer sowie zwei 16-jährige und vier 17-jährige Mitglieder in Linz vor Gericht verantworten. Sie sind wegen wiederholter schwerer Raube, schwerer Erpressungen und anderer Delikte angeklagt.
Im Sommer 2018 soll der damals 14-jährige Türke die sogenannte SMW-Bande gegründet haben. Gemeinsam mit den sechs Mitangeklagten aus Bosnieren, dem Kosovo und Österreich sowie weiteren Mittätern sollen sie von Sommer 2018 bis 13.12.2019 in Linz, Asten und anderen Orten andere beraubt, erpresst, genötigt, betrogen und bestohlen haben. Der Anführer der kriminellen Vereinigung lies sich, laut Anklage, als „Präsi“ ansprechen und soll die Hälfte der eingenommenen Beutegelder für sich beansprucht haben.
Gewalt und Drohungen
Generell sollen die Burschen immer in der Gruppe aufgetreten sein und den Opfern mit Gewalt oder Drohungen, teilweise unter Verwendung von Waffen wie Springmesser, Schweizermesser oder Schreckschusspistolen Bargeld geraubt haben. Durch geschicktes Platzieren von Videos in sozialen Medien, in denen Mitglieder der Bande mit Waffen hantierten oder andere Burschen zusammenschlugen, gelang es ihnen, einen Ruf als jederzeit gewaltbereite Gruppe zu erlangen.
7000 Euro Beute
Daneben begann die Gruppe von Sommer 2018 bis 21.11.2019 andere - teils auch mehrfach wöchentlich - zu erpressen, indem sie ankündigten, dass der „Präsi“ mit der SMW-Bande zu ihnen kommen und sie zusammenschlagen werde, falls sie ihre Bargeldbestände bzw. Schutzgelder nicht übergeben. Die Beute daraus betrug mindestens 7.000 Euro.
Weitere Delikte
Weiters werden einzelnen Mitgliedern Delikte wie Nötigung, unbefugter Gebrauch von Fahrzeugen, Diebstähle, Betrug, Widerstand gegen die Staatsgewalt, sexuelle Nötigung und die Vergehen der pornographischen Darstellungen Minderjähriger vorgeworfen.
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