Deutsche Bundesliga

Zehn Coronavirus-Fälle: Nun kommt Hygiene-Kodex

Fußball International
04.05.2020 16:32

In den 36 Klubs der deutschen Bundesliga und 2. Bundesliga sind insgesamt zehn Personen positiv auf das Coronavirus getestet worden. Neben Spielern wurden dabei auch der Trainerstab und Physiotherapeuten der Klubs untersucht, wie die Deutsche Fußball Liga (DFL) am Montag mitteilte. Insgesamt zehn von 1724 Corona-Tests seien dabei positiv ausgefallen.

„Die entsprechenden Maßnahmen, zum Beispiel die Isolation der betroffenen Personen inklusive Umfelddiagnostik, wurden durch die jeweiligen Klubs nach den Vorgaben der örtlichen Gesundheitsbehörden unmittelbar vorgenommen“, hieß es von der DFL (im Bild Präsident Seifert).

Liga-Geschäftsführer Christian Seifert (Bild: afp)
Liga-Geschäftsführer Christian Seifert

Neben den beiden Testwellen, die Teil des Hygienekonzepts der DFL sind, wurde in Abstimmung mit dem Bundesarbeitsministerium nun auch „ein verpflichtendes Trainingslager unter Quarantäne-Bedingungen vor einer möglichen Fortsetzung des Spielbetriebs“ integriert. Sobald das Mannschaftstraining gestartet wird, sind zudem unabhängig von der Wiederaufnahme des Spielbetriebs zwei Tests pro Woche in regelmäßigen Abständen vorgesehen.

DFL-Hygienekonzept
Die deutsche Fußball-Bundesliga hofft nach fast zwei Monaten Pause wegen der Coronavirus-Pandemie auf eine mögliche Rückkehr zum Spielbetrieb. Eine Task Force unter der Leitung von Deutschlands Nationalteamarzt Tim Meyer hat ein Sicherheits- und Hygienekonzept erstellt, mit dem die Deutsche Fußball Liga (DFL) ihre Saison mit Geisterspielen beenden will, sofern die Politik die Freigabe erteilt. Hier die Eckpunkte des DFL-Hygienekonzepts:

(Bild: AFP)

1. Engmaschige und regelmäßige Testung der Akteure
- engmaschige und regelmäßige Testung der Spieler, die in der Vorwoche begonnen hat. Vor der Wiederaufnahme des Mannschaftstrainings soll jeder Verein seine Spieler mindestens zweimal getestet haben, um neue Ansteckungen zu verhindern. Zwei negative Tests sind für Spieler Voraussetzung, um in den Trainingsbetrieb zurückkehren zu können.

2. Test auch für Kontaktpersonen
-
 auch Kontaktpersonen der Profis sollen freiwillig in größeren zeitlichen Abständen getestet werden. Alternativ können Personen, die dies nicht wollen, schriftlich jeden Kontakt dokumentieren.

(Bild: GEPA)

3. Keine automatische Quarantäne für ganze Mannschaft
-
 wenn ein Spieler positiv auf das Coronavirus getestet wird, muss nicht automatisch die ganze Mannschaft in Quarantäne. Aufgrund der getroffenen Maßnahmen (Dauertestung) könnten Spieler und Betreuer in die Kategorie II (geringeres Infektionsrisiko) eingeordnet werden, die „optional anzuwendende informatorische und kontaktreduzierende Maßnahmen“ statt einer Gruppenquarantäne zur Folge hat. Die lokalen Gesundheitsämter entscheiden darüber. Die Vorgaben der Gesundheitsbehörden im Fall eines positiven Tests scheint auch für eine Fortsetzung der österreichischen Bundesliga die Schlüsselfrage.

4. Höchstens 300 Personen rund um das Stadion
-
 rund um die deutschen Stadien sollen sich bei Geisterspielen noch etwa 300 Personen befinden. Diese sollen etwa gleichmäßig auf die drei Zonen Innenraum, Tribüne und Stadiongelände verteilt werden.

(Bild: APA/dpa/Roland Weihrauch)

5. Kabinen-Aufenthalte meiden
- die Aufenthalte in den Kabinen sollen auf ein Minimum reduziert werden. Rituale wie das gemeinsame Einlaufen, Maskottchen oder Mannschaftsfotos entfallen.

6. Mund-Nasen-Schutz
- Alle Anwesenden, aktive Spieler und Schiedsrichter ausgenommen, sind im Stadion verpflichtet, einen Mund-Nasen-Schutz zu tragen. Die Spielbälle sollen vor und während des Spiels desinfiziert werden.

(Bild: (Bild: stock.adobe.com, krone.at-Grafik, AFP))

7. Keine Kontakte zu den Nachbarn
- Spieler werden angehalten, sich in eine Quasi-Quarantäne zu begeben. Es sollen unter anderem keine Kontakte zur Nachbarschaft mehr geben, keine Besuche empfangen und keine öffentlichen Verkehrsmittel genutzt werden.

8. Presse NICHT automatisch benachrichtigen
- positive Corona-Fälle sollen nicht automatisch an die Presse gemeldet werden, da „Krankheitsverifizierung sowie die klare Dokumentation der vermutlichen Übertragungswege im Vordergrund stehen“.

- die DFL rät den Klubs, für einen „ausreichend großen Kader“ für das Saisonfinale zu sorgen.

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(Bild: KMM)



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