Der ÖBB-Caterer Josef Donhauser, Chef des DoN-Caterings, übernimmt in Österreich zwölf Standorte der insolventen Pizza- und Pastakette Vapiano. Zehn Restaurants wandern komplett unter das Dach seiner Cateringgruppe, an den zwei Innsbrucker Franchise-Filialen erwirbt er die Mehrheit. Die insolvenzrechtliche Genehmigung des Deals steht allerdings noch aus.
Bis zu vier Vapiano-Standorte könnten ganz schließen. Das Linzer Restaurant ist nicht von der Akquisition betroffen, da es sich um einen selbstständigen Franchisenehmer handelt. Durch die Übernahme sollen in Summe 500 Jobs erhalten bleiben. Der bisherige Vapiano-Österreich-Chef Philipp Zinggl soll weiterhin an Bord bleiben.
Pizza- und Pastakette schrieb jahrelang Verluste
Vapiano schreibt seit Jahren Verluste. Nach der Insolvenz der deutschen Muttergesellschaft Vapiano Ende März hat auch die Österreich-Tochter Anfang April beim Handelsgericht Wien ein Sanierungsverfahren beantragt. Betroffen waren 14 österreichische Vapiano-Standorte und 700 Mitarbeiter sowie zwei weitere Restaurants in Innsbruck und eines in Linz mit insgesamt 150 Mitarbeitern, die von Franchisenehmern geführt werden.
„Aus meiner Sicht sind die Vapianos in Österreich profitable Unternehmen mit einer großen Fangemeinde“, sagte Donhauser im Gespräch. Bilanztechnisch habe die Kette zwar Verluste geschrieben, allerdings aufgrund der ungünstigen Rahmenbedingungen. Es habe viel zu hohe Overheadkosten gegeben. „Ich traue mir zu, eine schlanke Organisation zu machen und die Kosten in den Griff zu bekommen“, so der Gastronom.
Innsbrucker Filialen öffnen am 15. Mai, der Rest im Juni
Donhauser will die zwei Innsbrucker Restaurants schon ab 15. Mai wieder öffnen, die restlichen beginnend mit Juni. Aufgrund der Covid-19-Krise müssen derzeit alle Restaurants geschlossen bleiben. „Wir übernehmen das Unternehmen in einer sehr schwierigen Zeit“, räumte Donhauser ein. Als Erstes will er Gespräche mit allen Vermietern sowie mit den 500 Beschäftigten führen. „Die holen wir aus der Arbeitslosigkeit“, sagt er.
Mit der Übernahme der Restaurantkette wird das Cateringunternehmen von Donhauser um einen Umsatz von 40 Millionen Euro größer. Der 50-jährige Gastronom betreibt zahlreiche Restaurants und Bars an Flughäfen oder im Kulturbereich - unter anderem das Cafe Belvedere und die Lucy Bar im Belvedere 21 - sowie Lounges von Fußballvereinen.
Donauer setzte im Vorjahr 80 Millionen Euro um
Im Jahr 2018 übernahm Donhauser mit seiner Marke DoN erneut die Bordverpflegung in den ÖBB-Fernverkehrszügen vom vorigen Betreiber „Henry am Zug“ von Do & Co. Die Donhauser-Gruppe, deren Alleineigentümer Donhauser ist, zählt rund 1300 Beschäftigte und setzte im vergangenen Jahr 80 Millionen Euro um.
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