Die App zur Verfolgung von Corona-Infektionen bleibt freiwillig. Das stellten Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne) und Innenminister Karl Nehammer (ÖVP) bei einer Pressekonferenz Dienstagvormittag klar. Zuletzt war die Kanzlerberaterin Antonella Mei-Pochtler davon ausgegangen, dass etwa bei Reisen eine entsprechende App obligatorisch sein werde.
Digitales Kontaktmanagement sei kein Muss, könne aber eine Ergänzung sein, erklärte Anschober am Dienstag. Tags davor hatte die hochrangige Kurz-Beraterin Mei-Pochtler der „Financial Times“ gesagt, jeder werde eine App haben, weil die Bürger „diese Kontrolle von sich aus wollen“.
Was er sich wünsche, sei eine gut funktionierende freiwillige Variante, betonte nun Anschober. Das Rote Kreuz arbeite hier noch an Verbesserungen. Ziel sei auch ein möglichst gute Verknüpfung mit Apps aus den Nachbarländern.
Nehammer: „Freiwilligkeit ist das Gebot“
Auch Nehammer betonte, dass eine Zwangsvariante für die Österreicher nicht kommen wird: „Freiwilligkeit ist das Gebot.“ Wie Menschen ohne Handys erreicht werden könnten, etwa über den ursprünglich erwogenen Schlüsselanhänger, sagte der Innenminister nicht. Es gebe aber heutzutage allerlei technische Möglichkeiten.
Einmal mehr bewarb Nehammer die Unterstützung der Exekutive beim Containment, also dem Aufspüren potenziell Infizierter. Der Innenminister betonte dabei, dass es sich hier um keine Verhöre oder Ähnliches handle. Die Exekutive biete den Gesundheitsbehörden nur ihre Fragetechnik an, um einen Zeitvorsprung im Aufspüren möglicherweise Infizierter zu erlangen.
Virologin: „Extrem gute Ausgangsbedingungen“
Die bei der Pressekonferenz zugezogene Virologin Monika Redlberger-Fritz sah in der guten Überwachung der Virustätigkeit dann auch eine der wichtigsten Begleitmaßnahmen. Clusterbildung müsse aufgedeckt und exakt nachverfolgt werden. Gelinge dies und würden Händehygiene, Mund-Nasen-Schutz und Abstand halten weiter eingehalten werden, habe Österreich „extreme gute Ausgangsbedingungen“, das Virus am gegenwärtigen Niveau zu halten.
Bezüglich einer Impfung geht sie weiter von einem Zeitraum zwischen einem und zwei Jahren aus. Positiv hervorgehoben wurde von ihr die Qualitätssteigerung bei den Tests. Jene flächendeckenden in Pflegeheimen sind laut Anschober zwar in einigen Bundesländern wie Tirol schon absolviert, insgesamt aber noch nicht abgeschlossen.
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