Versorgungsprobleme

Lockdown: Hälfte der Afrikaner würde Geld ausgehen

Ausland
05.05.2020 17:48

Im Falle eines Corona-Lockdowns, also weitreichenden Ausgangsbeschränkungen, würde mehr als der Hälfte der Afrikaner das Geld ausgehen. Zudem sagten laut einer am Dienstag veröffentlichten Umfrage, die unter anderem von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) durchgeführt wurde, 70 Prozent der Befragten, dass die Versorgung mit Lebensmitteln und Wasser ein Problem wäre, wenn sie für 14 Tage ihre Wohnungen oder Häuser nicht verlassen dürften.

Im Kampf gegen Covid-19 hatten viele Länder Afrikas früh agiert und Ausgangssperren und andere strenge Maßnahmen verhängt. Dies habe geholfen, die Ausbreitung der Krankheit einzudämmen, hieß es. Doch die Staaten müssten eine Balance finden und die Krankheitsübertragung reduzieren sowie gleichzeitig soziale und wirtschaftliche Belastungen verhindern.

Die Versorgung mit Lebensmitteln und Wasser könnte laut einer Umfrage im Falle eines Lockdowns in Afrika schnell zum Problem werden. (Bild: AP)
Die Versorgung mit Lebensmitteln und Wasser könnte laut einer Umfrage im Falle eines Lockdowns in Afrika schnell zum Problem werden.

Covid-19 auch „politische und soziale Krise“
In Südafrika etwa hat die vor mehreren Wochen verhängte strenge Ausgangssperre verheerende Auswirkungen auf die Wirtschaft und die Menschen. „Covid-19 ist nicht nur eine Gesundheitskrise, es ist auch eine politische und soziale Krise“, sagte der Leiter des Africa CDC, John Nkengasong.

Bewohner der kenianischen Hauptstadt Nairobi demonstrieren mit der Leiche eines Mannes, der laut ihren Angaben von der Polizei zu Tode geprügelt wurde, weil er nach Beginn der nächtlichen Ausgangssperre noch draußen gewesen sei. (Bild: AP)
Bewohner der kenianischen Hauptstadt Nairobi demonstrieren mit der Leiche eines Mannes, der laut ihren Angaben von der Polizei zu Tode geprügelt wurde, weil er nach Beginn der nächtlichen Ausgangssperre noch draußen gewesen sei.

Für die Umfrage wurden nach diesen Angaben fast 21.000 Menschen in 28 afrikanischen Städten befragt. In Afrika wurden bisher laut dem Africa CDC mehr als 47.100 Fälle von Covid-19 bestätigt, mindestens 1800 Menschen seien an einer Infektion mit dem neuartigen Coronavirus gestorben.

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