„Erleichtert Arbeit“

Regierung rät: Weiterhin auf Home-Office setzen!

Wirtschaft
06.05.2020 06:01

Die Regierung empfiehlt, weiterhin auf Home-Office zu setzen. Die Heimarbeit kommt bei vielen gut an. Große Firmen holen ihre Mitarbeiter nur langsam wieder ins Büro zurück.

Die Ausgangsbeschränkungen sind aufgehoben, die Einschränkungen im Arbeitsleben bleiben weitgehend aufrecht - auch beim Thema Home-Office empfiehlt die türkis-grüne Regierung den Unternehmen, wo immer es möglich ist, dies beizubehalten.

Arbeitsministerin Aschbacher (re.), Wirtschaftsministerin Schramböck (Bild: APA/HANS PUNZ)
Arbeitsministerin Aschbacher (re.), Wirtschaftsministerin Schramböck

„Setzen stark auf Eigenverantwortung“
„Wir setzen stark auf die Eigenverantwortung der Unternehmen und ihrer Mitarbeiter“, sagt Arbeitsministerin Christine Aschbacher (ÖVP). Die türkise Wirtschaftsministerin Margarete Schramböck ergänzt: „Technologie und Digitalisierung erleichtern unsere Arbeitswelt massiv. Dies sollten wir in Zeiten wie diesen auch nützen.“ 

Kinder und Home-Office „geht sich nicht aus“
Ähnlich sehen das Wirtschafts- und Arbeiterkammer sowie die Gewerkschaft. AK-Präsidentin Renate Anderl hält aber fest, dass sich Home-Office und Kinderbetreuung „nicht ausgehen“. ÖGB-Chef Wolfgang Katzian sagt: „Besonders Frauen freuen sich, wenn sie wieder an ihren Arbeitsplatz zurückkehren können.“

(Bild: KRONE Kreativ)

Heimarbeit kommt gut an
Grundsätzlich kommt Heimarbeit bei den Beschäftigten aber gut an - das zeigt eine Umfrage des Gallup-Instituts mit 1000 Teilnehmern: Von jenen, die im Home-Office arbeiten, möchte die Hälfte dies beibehalten. 54 Prozent sind mit Telefon- und Videokonferenzen glücklich. Außerdem geht die Hälfte davon aus, dass nach der Corona-Krise mehr im Home-Office als davor gearbeitet wird.

(Bild: KRONE Kreativ)
(Bild: KRONE Kreativ)

Von Notlösung zum Dauerzustand?
Doch kann das Home-Office von der Notlösung auch zum Dauerzustand werden? Ein Rundruf der „Krone“ in großen Unternehmen zeigt: Dort wird bereits über Lockerungen beim Home-Office diskutiert beziehungsweise werden diese seit Anfang Mai langsam umgesetzt.

Hermann Zarfl, Projektleiter im Anlagenbau, Wolfsberg (Ktn.): „Durch die sehr gut organisierte Firmenstruktur ist es bei uns absolut kein Problem, dass wir jetzt fast alles digital abwickeln müssen.“ (Bild: Rene Knabl)
Hermann Zarfl, Projektleiter im Anlagenbau, Wolfsberg (Ktn.): „Durch die sehr gut organisierte Firmenstruktur ist es bei uns absolut kein Problem, dass wir jetzt fast alles digital abwickeln müssen.“
Paw Madsen, IT-Geschäftsführer (Stmk.): „Home-Office eröffnet neue Perspektiven durch mehr Flexibilität. Meine Mitarbeiter können es auch künftig an zwei Tagen pro Woche nutzen.“ (Bild: Christian Jauschowetz)
Paw Madsen, IT-Geschäftsführer (Stmk.): „Home-Office eröffnet neue Perspektiven durch mehr Flexibilität. Meine Mitarbeiter können es auch künftig an zwei Tagen pro Woche nutzen.“
Monika Erne, Kommunikationsexpertin, Schlins (Vbg.): „Ich bin es gewohnt, im Home-Office zu arbeiten, und habe eine klare Struktur. Der Tag ist gut durchgeplant, und ich kleide mich auch professionell.“ (Bild: zVg/Erne)
Monika Erne, Kommunikationsexpertin, Schlins (Vbg.): „Ich bin es gewohnt, im Home-Office zu arbeiten, und habe eine klare Struktur. Der Tag ist gut durchgeplant, und ich kleide mich auch professionell.“
Felix Ettenauer, Student, Wien: „Mit der richtigen Ausstattung ist es kein Problem. Bei Vorlesungen kann ich mir so wichtige Passagen nochmals anhören. Es ist ein großer Schritt im Bereich Digitalisierung.“ (Bild: Peter Tomschi)
Felix Ettenauer, Student, Wien: „Mit der richtigen Ausstattung ist es kein Problem. Bei Vorlesungen kann ich mir so wichtige Passagen nochmals anhören. Es ist ein großer Schritt im Bereich Digitalisierung.“
Helmut Krawczikowski, Bilanzbuchhalter, Bergland (NÖ): „Ich bin seit 15. März im Home-Office. Das wäre auch dauerhaft möglich. Doch immer wieder ein paar Tage in der Firma müssten schon sein.“ (Bild: Franz Crepaz)
Helmut Krawczikowski, Bilanzbuchhalter, Bergland (NÖ): „Ich bin seit 15. März im Home-Office. Das wäre auch dauerhaft möglich. Doch immer wieder ein paar Tage in der Firma müssten schon sein.“
Rudolf Gruber, Büroangestellter im Bereich Kältetechnik, Pregarten (OÖ): „Ich habe ein eigenes Büro zu Hause, daher ist Home-Office kein Problem. Mir fehlt aber der direkte Kontakt mit den Kollegen.“ (Bild: Harald Dostal)
Rudolf Gruber, Büroangestellter im Bereich Kältetechnik, Pregarten (OÖ): „Ich habe ein eigenes Büro zu Hause, daher ist Home-Office kein Problem. Mir fehlt aber der direkte Kontakt mit den Kollegen.“
Sonja Bogensperger, Angestellte in einer Werbeagentur, Mauterndorf (Sbg.): „Gerade in meinem Beruf ist es gut möglich, von zu Hause aus zu arbeiten - auch in Zukunft. Die Kollegen fehlen mir aber.“ (Bild: ROLAND HOLITZKY)
Sonja Bogensperger, Angestellte in einer Werbeagentur, Mauterndorf (Sbg.): „Gerade in meinem Beruf ist es gut möglich, von zu Hause aus zu arbeiten - auch in Zukunft. Die Kollegen fehlen mir aber.“
Daniel Naschberger, PR-Berater aus Hall (Tirol): „Am Anfang war es eigenartig, jetzt, nach zwei Monaten, habe ich mich daran gewöhnt. Gut ist, dass die Firmen bei der Digitalisierung Gas geben mussten.“ (Bild: Christof Birbaumer)
Daniel Naschberger, PR-Berater aus Hall (Tirol): „Am Anfang war es eigenartig, jetzt, nach zwei Monaten, habe ich mich daran gewöhnt. Gut ist, dass die Firmen bei der Digitalisierung Gas geben mussten.“

Die Erste Group etwa hat 95 Prozent ihrer 4500 Mitarbeiter in der Zentrale ins Home-Office geschickt - demnächst wird bis zu einem Drittel zurückkehren. Bei der Uniqa arbeitete zuletzt die gesamte Belegschaft von zu Hause aus - seit zwei Wochen sind nun die Kfz-Anmeldestellen wieder besetzt, in den nächsten beiden Wochen sollen weitere Mitarbeiter ins Büro wechseln. Bei der voestalpine werden seit Wochenbeginn erste Mitarbeiter, die von zu Hause aus arbeiten konnten, schrittweise in das Büro zurückkommen. Bei A1 geht es am 18. Mai los: Ab diesem Tag werden maximal 25 Prozent der 6000 Heimarbeiter wieder ihre Büros beziehen.

Kronen Zeitung

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