Nach der versuchten Vergewaltigung einer 55-Jährigen im niederösterreichischen Poysdorf hat die Polizei laut „Krone“-Infos den 22 Jahre alten Verdächtigen festnehmen können. Der dringend Tatverdächtige war nach seiner Festnahme kurz nach der Attacke wieder auf freien Fuß gesetzt worden, da laut dem U-Haft-Richter kein dringender Tatverdacht bestanden habe. Nun wird die Offenlegung der Beweggründe des Richters gefordert.
Die Suche nach dem Verdächtigen lief seitens der Beamten des Ermittlungsbereichs Sexualdelikte, der Tatortgruppe und der Einsatzgruppe zur Bekämpfung der Straßenkriminalität auf Hochtouren. „Modernste Ermittlungsmethoden“ hätten schließlich zur Lokalisierung des Beschuldigten geführt, hieß es Mittwochfrüh seitens des Landeskriminalamts Niederösterreich.
Zur Festnahme sei es schlussendlich in einer Betreuungseinrichtung in Traiskirchen gekommen. Betont wurde jedoch, dass es sich bei der Unterkunft nicht um das über die Bundeslandgrenzen hinaus bekannte Flüchtlingsheim Traiskirchen handle.
Die Aufklärung dieser abscheulichen Straftat hatte im LKA NÖ oberste Priorität.
Omar Haijawi-Pirchner, Leiter des Landeskriminalamts NÖ
Weitere Erhebungen seien im Gange, ebenso läuft auch die Einvernahme des mutmaßlichen Täters. „Ich bin froh, dass meine Ermittlerinnen und Ermittler den Beschuldigten schließlich so schnell festnehmen konnten. Die Aufklärung dieser abscheulichen Straftat hatte im LKA Niederösterreich oberste Priorität“, so der Leiter des Landeskriminalamts Omar Haijawi-Pirchner zur „Krone“.
Frau mit Messer bedroht
Dem Afghanen wird zur Last gelegt, der 55-Jährigen am Dienstagnachmittag vergangener Woche mit einem Messer gedroht und die Frau zu vergewaltigen versucht zu haben. Das Opfer leistete heftigen Widerstand. Die Weinviertlerin griff dabei in das Messer und zog sich Schnittverletzungen an der Hand zu. Sie wurde im Landesklinikum Mistelbach behandelt.
Der afghanische Staatsbürger wurde noch in Poysdorf festgenommen und in die Justizanstalt Korneuburg überstellt. Durch die Entscheidung des Haft- und Untersuchungsrichters kam er wieder auf freien Fuß. Der zuständige Richter habe „keinen dringenden Tatverdacht“ geortet, hatte Friedrich Köhl von der Staatsanwaltschaft Korneuburg am vergangenen Donnerstag mitgeteilt.
„Beweggründe des Richters offenlegen“
Der Region falle „ein Stein vom Herzen, dass der dringend tatverdächtige Asylwerber jetzt dingfest gemacht wurde“, reagierte Gerhard Karner, Zweiter Präsident des NÖ Landtags und ÖVP-Sicherheitssprecher, am Mittwoch in einer Aussendung. Nichtsdestotrotz müssten die Beweggründe des Haftrichters offengelegt werden, der den 22-Jährigen freigelassen hatte. Eine parlamentarische Anfrage sei bereits eingeleitet, betonte Karner. Die „hervorragende Arbeit“ der Polizei lobte er.
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