Wenn die Bewohner des Hauses in der Wiener Mariahilfer Straße zur Arbeit gehen, steigen sie über Blut und Nadeln. Auf den Bänken davor feiern Betrunkene bis spät in die Nacht wilde Partys. Es wird gestritten, gepöbelt, vor Kindern in Blumentröge uriniert. Die Anrainer fühlen sich machtlos - und sie haben Angst.
Das Grätzel beim Gerngross ist zur Party- und Drogenhölle verkommen. „Mir tun diese Menschen wirklich leid“, sagt der Mieter eines Hauses mit Blick auf das Elend. „Aber hier wohnen auch Familien mit Kindern. Die haben Angst.“ Und nicht nur die Kleinen. Vor vier Wochen ertappte der Anrainer im Stiegenhaus einen Junkie beim Spritzen von Drogen - kauernd auf der Treppe, mit abgebundenem Arm. Der Freund des Süchtigen wurde ausfällig, es kam zu einer Rangelei.
Drogenversteck im Gasleitungskasten
Der Alltag der Menschen im Haus vor dem Alko- und Drogenhotspot: Pöbeleien, Randalierer, Mistkübel, die in Auslagen fliegen, im Stiegenhaus klebt Blut, Drogen liegen im Schacht für die Gasleitungen versteckt, Schreiereien, halb nackte Menschen usw. Müßig zu erwähnen, dass sich niemand an die Corona-Regeln hält. Fürs Spazieren im Park und verbotene Klimmzüge gab es hohe Strafen - hier wird weggesehen.
„Sitzflächen müssen entfernt werden“
„Anrainer werden bis spät in die Nacht lautstark terrorisiert und Stiegenhäuser zum Drogenmissbrauch verwendet“, so Leo Kohlbauer, FPÖ-Bezirksparteiobmann in Mariahilf. „Ich fordere umgehend eine Aktion scharf der Polizei und die sofortige Entfernung der großzügigen Sitz- und Liegeflächen auf der Mahü.“
Der Polizei sind die Vorfälle bekannt, es heißt: „In diesem Bereich werden laufend sowohl motorisierte als auch Fuß-Streifendienste durchgeführt.“ Weitere Schwerpunktaktionen sind geplant. Wir sind gespannt.
Michael Pommer, Kronen Zeitung
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