Auch die Luxus-Hotels kämpfen mit der Krise. Sacher-Chef Matthias Winkler im „Krone“-Gespräch über die Wiedereröffnung, geschlossene Grenzen verschiedener Art und mögliche Verluste im heurigen Sommer.
Herr Winkler, Sie öffnen Ihr Haus, das Hotel Sacher, schon am 29. Mai wieder. Warum sperren Sie trotz der wenigen Buchungen auf?
Wir wollen ein Zeichen setzen: Wir gehen zwar davon aus, dass wir heuer keine Gewinne machen und nächstes Jahr wohl auch nicht. Aber wir müssen trotzdem aufsperren, um für jene Gäste da zu sein, die reisen wollen. Das ist unser Selbstverständnis und alternativlos.
Gut 90 Prozent Ihrer Gäste kamen vor der Corona-Krise aus dem Ausland. Mit wie vielen Nächtigungen rechnen Sie im heurigen Sommer?
Das lässt sich noch nicht abschätzen. Wir gehen zwar schon davon aus, dass die Grenzen wieder stufenweise geöffnet werden. Aber allein die Tatsache, dass Grenzen offen sind, heißt nicht, dass Menschen wieder reisen werden.
Wie meinen Sie das genau?
Wir hätten dann eine gesetzliche Grenzöffnung. Es gibt aber auch eine emotionale Grenzöffnung. Heißt: die persönliche Reisebereitschaft – die gesetzliche wird früher kommen als diese emotionale.
Was heißt das für das heurige Jahr in Zahlen?
Vor der Krise ging die Sacher-Gruppe von einem Umsatz von 100 Millionen Euro für 2020 aus – unser Haus in Salzburg wäre daran maßgeblich beteiligt gewesen. Wir erwarten uns heuer bestenfalls ein Viertel unserer normalen Geschäftstätigkeit. Wahrscheinlich können wir 2023 oder 2024 an das Vorkrisen-Niveau anschließen.
Was würde ein Ausfall der Festspiele bedeuten?
Einen schweren kultureller Verlust verbunden mit schweren finanziellen Einbußen für die Hotellerie und Gastronomie.
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