Die grüne Vizebürgermeisterin Birgit Hebein hat über Nacht einen Autofahrstreifen auf der Wiener Praterstraße in einen Pop-up-Radweg verwandelt und dafür heftige Kritik geerntet. Während die FPÖ von einer „Autofahrerschikane“ spricht, verteidigt Hebein im Interview mit Katia Wagner ihren Vorstoß. So würden jetzt im Sommer mehr Menschen auf das Rad umsteigen, der öffentliche Raum sei jedoch ungleich verteilt. „Man vergisst oft, dass das Auto 23 Stunden am Tag nur herumsteht. Mir geht es darum, Alternativen in der Stadt zu schaffen, auch im Hinblick auf die Klimakrise“, so Hebein.
In Bezug auf den umstrittenen Radweg würden es Städte wie Madrid, New York und Berlin vormachen, wie die Vizebürgermeisterin im Video erklärt: „Wir müssen schauen, dass die U-Bahnen nicht verstopft sind und sich alles schön verteilt. Jetzt hat auch Wien so einen Radweg und das ist gut so.“
Radweg für ARBÖ „ökoromantische Träumerei“
Frei nach dem Motto „Platz schaffen“ wirbt Hebein in diversen sozialen Medien bereits um die neue Pop-up-Radspur. Dass ein ganzer Autofahrstreifen auf der stark befahrenen Straße in Wien Leopoldstadt bis Ende August den Radfahren gehört, stößt vor allem dem ARBÖ sauer auf: „Leere Begegnungszonen und ein Pop-up-Radweg auf der verstopften Praterstraße sind nicht mehr als teure ökoromantische Träumereien“, so Landesgeschäftsführer Günther Schweizer.
Der Wiener FPÖ-Klubobmann Anton Mahdalik protestierte bei der Präsentation vor Ort mit einem Transparent gegen die „Autofahrerschikane“. Durch ein- und ausparkende Autos seien gefährliche Situationen vorprogrammiert.
Auch auf der Kagraner Brücke in der Donaustadt plant Hebein einen derartigen Radweg. Bezirkschef Ernst Nevrivy (SPÖ) ist wenig begeistert: „Wir haben eine Planungsstadträtin ohne Plan.“
Das ganze Interview mit Birgit Hebein sehen Sie im Video oben.
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