Gemeinsam in der Corona-Krise helfen! Viele ehemalige Zivildiener packen derzeit freiwillig mit an - so auch der 48-jährige Michael Kirchner aus Zirl. Er ist damit derzeit der ältestes Zivi Österreichs.
Für den Corona-Einsatz braucht es viele helfende Hände. „Wir haben diese im Kreis von ehemaligen Zivildienern gefunden“, freut sich der stellvertretende Landesrettungskommandant des Roten Kreuzes Tirol, Martin Dablander.
„Zeit sinnvoll nutzen“
Einer von diesen ist Michael Kirchner. Doch der gebürtige Osttiroler ist nicht irgendein Zivildiener. Mit 48 Jahren ist der Manager einer großen Ticketing- und Telekommunikationsfirma der älteste Zivi Österreichs. „Sport- und Kulturveranstaltungen, Sportvereine und große Events wurden von mir betreut, bis Corona der Veranstaltungsbranche einen fetten Strich durch die Rechnung gemacht hat. Um die Zeit sinnvoll zu nutzen und nicht nur zu Hause als ,Passagier’ die Krise passiv auszusitzen, kam mir der freiwillige außerordentliche Zivildienst gerade recht. Mein Arbeitgeber reagierte verständnisvoll und unterstützte mich in meiner Entscheidung“, sagt Kirchner.
„Näni“ will ein Vorbild für die Jüngeren sein
Der Familienvater war seinerzeit Zivildiener beim Bahnhofssozialdienst in Innsbruck und wusste, dass er in seinem zweiten Zivildienst zur Bewältigung der Corona-Krise keinen „medizinischen“ Einsatz leisten wollte. Trotzdem wurde er versehentlich zunächst ins Krankenhaus nach Lienz zugeteilt, obwohl er dort seit Jahren nicht mehr wohnt. Das Missverständnis konnte glücklicherweise schnell bereinigt werden.
„Näni“, im Oberland der Name für den „Opa“, wie der Zirler liebevoll von seinen neuen Zivi-Kollegen genannt wird, bewegt nun im Material- und Logistikzentrum in Telfs an guten Tagen rund 2,5 Tonnen Hilfsgüter - hauptsächlich medizinische Artikel „Wir beladen ab 7.30 Uhr die Lkw, die das Material zu den Umschlagplätzen in die Bezirke oder in die Krankenhäuser bringen“, erklärt der 48-Jährige, der ein Vorbild für jüngere Menschen sein will. „Anpacken in Krisenzeiten“, sagt der bis zum 30. Juni im Dienst stehende Tiroler, „lernt man nicht in der virtuellen Welt der sozialen Medien, sondern im realen Leben.“
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