„Siegfried & Roy“-Magier Roy Horn ist tot. Der 75-Jährige starb am Freitag in Las Vegas an den Folgen einer Covid-19-Erkrankung. Sein Partner Siegfried Fischbacher würdigte ihn als „Kämpfer“ - „auch in seinen letzten Tagen“. Er dankte den Ärzten und Krankenschwestern des Mountain View Hospitals, die sich „heldenhaft gegen dieses heimtückische Virus gestellt“ hätten, das „schlussendlich Roys Leben genommen hat“.
Der in Nordenham bei Bremen geborene Dompteur und sein Partner waren für ihre Auftritte mit weißen Tigern und Löwen als „Siegfried & Roy“ in der ganzen Welt bekannt. Ihre Karriere endete im Oktober 2003, als Horn von seinem Lieblingstiger „Montecore“ bei einer Vorstellung schwer verletzt wurde. Von dem schwerem Blutverlust, Schlaganfällen und einer Gehirnoperation nach dem Unfall konnte sich der Magier nie mehr vollständig erholen - und so sorgten sich seine Fans sehr, als Ende April bekannt wurde, dass der 75-Jährige sich mit dem neuartigen Coronavirus infiziert hatte.
„Er hat gefleht: ,Siegfried, lass mich bitte nicht ins Krankenhaus gehen‘“
„Roy hat hohes Fieber gehabt und Schwierigkeiten mit der Atmung“, verriet Horns Partner Fischbacher nach dessen Einlieferung ins Spital der „Bild“-Zeitung. „Als die Sanitäter ihn abholten, hat er gefleht: ,Siegfried, lass mich bitte nicht ins Krankenhaus gehen‘.“ Nach dem lebensgefährlichen Tigerangriff sei die größte Angst des 75-Jährigen gewesen, jemals wieder in ein Spital zu müssen. „Roy sagte: ,Ich komme dann nie wieder raus‘“, schilderte Fischbacher (80) die dunkle Vorahnung.
Horn ging es in den darauffolgenden Tagen immer schlechter - er habe auch beatmet werden müssen -, und er verlor schließlich den Kampf gegen das Virus.
„Ich habe meinen besten Freund verloren“
In einer Erklärung Fischbachers zum Tod seines Partners heißt es, dass Horn „Zeit seines Lebens ein Kämpfer“ gewesen sei - das schließe die letzten Tage des 75-Jährigen mit ein, die der am Coronavirus Erkrankte im Spital verbracht hatte. Der 80-jährige Fischbacher würdigte den Verstorbenen als „meinen besten Freund“: „Die Welt hat heute einen großen Magier verloren, ich aber meinen besten Freund. Von dem Moment an, als wir uns trafen, wussten wir, dass wir die Welt verändern würden. Es könnte keinen Siegfried ohne Roy geben und keinen Roy ohne Siegfried.“
Grundstein für die moderne Las-Vegas-Unterhaltung gelegt
Tatsächlich haben „Siegfrid & Roy“ die Live-Magier-Show auf eine neue Ebene gehoben und den Grundstein für die moderne Las-Vegas-Unterhaltung gelegt. Schon als Kind im Nachkriegsdeutschland hatte Horn seine Liebe zu exotischen Tiere entdeckt, darunter zu einem Gepard namens „Chico“ im Bremer Zoo. Er heuerte als Steward auf einem Kreuzfahrtschiff an, wo er Fischbacher traf. Mit Zauber- und Tiertricks arbeitete sich das Duo nach oben.
1967 kamen die beiden nach Las Vegas, gut zwei Jahrzehnte später handelten die „Meister der Illusion“ mit dem „Mirage“-Hotel in der Casinostadt einen Millionendeal aus. Mit spektakulären Illusionen und exotischen Tieren, darunter die seltenen weißen Tiger, begeisterten die deutschen Entertainer bis zu dem fatalen Angriff im Jahr 2003 Fans aus aller Welt.
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