Er überlebte Krieg, Gefangenschaft - und auch Corona konnte Onkel Rudi aus Krems (NÖ) nicht umhauen. Nachdem der hochbetagte Senior in einem Spital infiziert wurde, schwanden zunächst seine Kräfte, und die Ärzte gaben den 96-Jährigen schon auf - doch der Gedanke an seine verstorbene Frau hielt ihn am Leben!
Rudolf Ernst aus Krems ist wohl das, was man einen zähen Burschen nennt. Er überstand den Krieg und die Gefangenschaft in Frankreich. Vor acht Jahren starb seine Frau, um die er sich liebevoll gekümmert hat.
Zimmernachbar mit Virus infiziert
„Mein Onkel liest jeden Tag die ,Krone‘ und ist bestens informiert. Er ist ein Geschichtenerzähler und ein heller Kopf“, schildert seine Nichte Bettina A. Doch vor acht Wochen war er im KH Krems stationär wegen hoher Entzündungswerte im Blut. Nach der Entlassung einige Tage später wurden die Angehörigen informiert, dass Onkel Rudolf mit einem Patienten im Zimmer lag, der Corona hatte. Onkel Rudolf wurde daraufhin nicht getestet.
„Mein Mann war ebenso infiziert“
Zwei Wochen später schwanden seine Kräfte nur so dahin. Er hüstelte und war sehr müde - Covid-19 positiv! „Er war dann drei Wochen in Waidhofen an der Thaya im Spital. Nachdem wir täglich Kontakt hatten, wurden wir auch getestet. Mein Mann war ebenso infiziert, und somit waren auch wir vier Wochen in Quarantäne“, so die Verwandte.
Dann die Hiobsbotschaft: Das Spital stoppte bei Rudolf Ernst alle lebenserhaltenden Maßnahmen wegen des hohen Alters. Das Ende schien nah. Doch nach zwei Tagen wollte er aus dem Bett, hatte Hunger und wurde gesund. „Er sagte, seine verstorbene Frau sei bei ihm gewesen “, so seine Nichte.
Florian Hitz, Kronen Zeitung
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