Glühender Ball

Infrarot-Foto zeigt Jupiter so scharf wie noch nie

Wissenschaft
10.05.2020 17:02

Mit einem Teleskop auf dem Vulkan Maunakea auf Hawaii, in Verbindung mit einer speziellen - als „Lucky Imaging“ bekannten - Technik, haben jetzt Forscher des Gemini Observatory die schärfsten Aufnahmen des Planeten Jupiter gemacht, die jemals von der Erde aus gelungen sind. Der Gasriese sieht auf den spektakulären Infrarot-Aufnahmen aus wie ein glühender Ball.

Der Grund dafür ist, dass die Wärmestrahlung aus dem Inneren des Jupiters unterschiedlich dicke Wolkenschichten in dessen Hülle durchdringt. Die Aufnahme würden zeigen, dass einige der größten Sturmsysteme des Gasplaneten rund um besonders hohe Wolken aus Wassereis entstehen, heißt es auf der Website des Observatoriums.

Das Gemini Observatory auf dem Maunakea auf Hawaii (Bild: Gemini Observatory/Joy Pollard)
Das Gemini Observatory auf dem Maunakea auf Hawaii

Außerdem bestätigen die neuen Aufnahmen auch, dass kleine dunkle Flecken im berühmten Großen Roten Fleck (im Bild unten) tatsächlich Lücken in der Wolkendecke sind und nicht auf Farbschwankungen zurückzuführen sind, so die Astronomen.

(Bild: NASA/SWRI/MSSS)

Beim sogenannten „Lucky Imaging“ mit Belichtungszeiten von typischerweise einigen Millisekunden werden aus vielen - oft Tausenden - Einzelbildern die besten ausgewählt. Mit dieser Technik werden die von der Erdatmosphäre verursachten optischen Störungen minimiert, was eine verbesserte Auflösung im Vergleich zu einer gleich lang belichteten Aufnahme ohne diese Technik führt.

Größter Planet unseres Sonnensystems
Mit einem Durchmesser von rund 142.800 Kilometern ist Jupiter der mit Abstand größte und massereichste Planet unseres Sonnensystems. Er ist nach dem römischen Göttervater Jupiter benannt, zählt zu den Gasplaneten (auch als Gasriesen bezeichnet, Anm.), hat keine sichtbare feste Oberfläche, besitzt ein starkes Magnetfeld und benötigt für einen Umlauf um sein Zentralgestirn knapp zwölf Jahre.

(Bild: NASA, ESA, A. Simon (Goddard Space Flight Center), M.H. Wong (University of California, Berkeley))

Nach Sonne, Mond und Venus ist der Jupiter das hellste Objekt am Himmel. In seiner dichten, hauptsächlich aus Wasserstoff und Helium bestehenden Atmosphäre sind parallele Wolkenstreifen und Bänder zu erkennen sowie der Große Rote Fleck - der größte Wirbelsturm im Sonnensystem.

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