Kabarett-Legende Lukas Resetarits sorgte mit einem Wut-Video auf Facebook für Furore, jetzt hat der 72-Jährige in einem ORF-Interview nachgelegt und der Regierung mit Blick auf die weiterhin ungewisse Zukunft der Kulturbranche „Respektlosigkeit“ vorgeworfen. Kulturstaatssekretärin Ulrike Lunacek (Grüne) sei überhaupt „wurscht“, deutete Resetarits am Montagabend an. Zunächst hätten er und die gesamte Branche die Maßnahmen mitgetragen. Doch nach einem Monat, in dem sich „alle brav an die Vorgaben gehalten haben“, habe er sich auch in seiner Branche einige Lockerungen erwartet, betonte er.
In seinem Wut-Video ritt Resetarits vor wenigen Tagen heftige Attacken gegen die Regierung und vor allem auf die Grünen. Anlass war die weiterhin vorherrschende Ungewissheit, wie es für die Kulturbranche in der Corona-Krise weitergeht.
„Nachdem man wochenlang brav war, wird man ein bisserl zornig“
Den Vorwurf, er habe auf Facebook einen „vor Selbstmitleid triefenden Auftritt“ gepostet, ließ er im Gespräch mit „ZiB 2“-Moderator Armin Wolf am Montagabend nicht gelten. Das Video (siehe oben) habe er aus „Mitleid mit den anderen“ gemacht. „Nachdem man wochenlang brav war, wird man ein bisserl zornig“, erklärte Resetarits und brachte seinen Ärger über die „Missachtung einer ganzen Branche“ und eine „gewisse Respektlosigkeit“ seitens der Regierung zum Ausdruck.
Der Kabarettist ärgerte sich auch darüber, dass trotz der Vorschläge, die zahlreiche Veranstalter bereits vorgebracht hätten, keine Reaktion erfolgt sei. Man sei ja flexibel. Er könne sich auch vorstellen, „im Baumarkt zu spielen“. Denn wie man zuletzt gesehen habe, wie dort die Leute nach der Öffnung „sich gegenseitig niedergetreten haben, um ihren Rasenmäher endlich zu kaufen“, dann sei zu hinterfragen, „wo denn da die extreme Ansteckungsgefahr im Theater oder im Kabarett“ sei.
Grünen sollten sich nicht von ÖVP „erdrücken lassen“
Die heftigen Aussagen im Video, wonach die Grünen aus dem Parlament gewählt gehörten („Geigen wir die ganze grüne Kultur-Partie auf unter vier Prozent - dort, wo sie hingehören“), relativierte Resetarits am Montagabend. Er wünsche sich natürlich nicht, dass die Partei von Bundessprecher Werner Kogler aus dem Nationalrat fliegt. Doch die Öko-Partei sollte wieder „gstandene Oppositionspolitik“ machen und sich nicht von dem türkisen Regierungspartner „erdrücken lassen“.
Lunacek? „Es ist schon wurscht“
Der Zorn gegenüber den Grünen sei deshalb so groß, weil er so eine „Nähe“ zu den Grünen habe. Auf die Frage nach einem Rücktritt von Lunacek entgegnete Resetarits knapp: „Es ist schon wurscht.“
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