In Österreich sind derzeit mehr als 1,8 Millionen Menschen ohne Job oder in Kurzarbeit. Wie das Arbeitsministerium am Dienstag mitteilte, sind 503.494 Menschen als arbeitslos gemeldet, weitere 46.168 Personen in Schulungen. Dazu kommen rund 1,3 Millionen Menschen in Kurzarbeit. Gegenüber dem bisherigen Höchststand Mitte April ist in Österreich die Zahl der Menschen ohne Job bis 11. Mai von 588.205 um rund 39.000 Personen gesunken. Vor allem am Bau habe es einen Rückgang gegeben, sagte Arbeitsministerin Christine Aschbascher (ÖVP) am Dienstag.
Gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres waren 189.000 mehr Personen arbeitslos gemeldet. Besonders stark betroffen sind nach wie vor der Tourismus (112.000 Arbeitssuchende) und der Handel. Im Bau gab es bereits einen deutlichen Rückgang zu verzeichnen, so Aschbacher. Auch insgesamt sehe man im Vergleich zum Höchststand Mitte April eine „leichte Abflachung“.
Video: Ministerin Aschbacher im krone.tv-Interview
AMS-Schulungen wieder ab 15. Mai
Die AMS-Schulungen sowie der reguläre Betrieb beim Arbeitsmarktservice starten wieder ab 15. Mai - selbstverständlich unter Einhaltung der Hygienemaßnahmen. „Es gilt, um jeden einzelnen Arbeitsplatz zu kämpfen“, betonte Aschbacher.
Was die Corona-Kurzarbeit betrifft, so sei ein „großer Berg“ der eingegangenen Anträge bereits abgewickelt. Die Kurzarbeit als „Kriseninstrument“ wirke hervorragend, es gehe nun darum, Einkommen und Arbeitsplätze zu sichern und langsam wieder in die Vollbeschäftigung zurückzukehren. Laut der Ministerin habe man durch die Kurzarbeit 100.000 Arbeitsplätze in Tourismus und Gastronomie sichern können. Auch aus dem Handel seien 24.000 Anträge eingegangen.
„Brauchen neues EU-Wettbewerbsrecht“
Wirtschaftsministerin Margarete Schramböck (ÖVP) ging mit der EU hart ins Gericht. Man müsse in Zeiten wie diesen endlich das Wettbewerbs- und Beihilfenrecht auf EU-Ebene überdenken: „Europa steht nun im Wettbewerb mit den USA und China - dafür brauchen wir ein neues Wettbewerbsrecht, denn das alte entspricht nicht mehr den aktuellen Entwicklungen“, so die Ministerin. Auch das Beihilfenrecht brauche einen Reform. Schramböck hat daher konkrete Beispiele an die zuständige EU-Kommissarin geschickt, etwa im Bereich Naturkatastrophen oder auch für eine Anhebung der Obergrenzen bei Direktförderungen.
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