Mit Streiks und Demos setzt die Gewerkschaft GPA-djp Sozialbetriebe - von Diakonie bis Volkshilfe - unter Druck. Die Forderung: eine verkürzte Arbeitszeit von 35 Stunden bei gleichem Lohn. In der Gewerkschaft selbst können Mitarbeiter davon nur träumen.
„Scheinheilig sind die Forderungen“, sagt ein Betroffener gegenüber der „Krone“. Denn während die Gewerkschaft bei anderen Druck mache, werden Gewerkschaftsmitarbeiter zeitlich nicht entlastet. Im Gegenteil: „Wir sind weit von 35 Stunden entfernt. Selbst die 38 Stunden existieren lediglich auf dem Papier. Etliche Mitarbeiter arbeiten 40 Stunden und mehr.“
„Abgeltung der Überstunden höchstens per Pauschale“
Vor allem zuletzt sei aufgrund der Corona-bedingten, angespannten Lage vieler Arbeitnehmer das Arbeitspensum gestiegen. Zusätzliche Mitarbeiter gab es nicht. Abgegolten würden die Überstunden „gar nicht“, kritisiert der Betroffene, oder per Pauschale - ein Modell, zu dem sich die Gewerkschaft öfter kritisch äußert.
Gewerkschaft begründet Überstunden mit Antragsflut
In der GPA-Geschäftsführung zeigt man sich über die Vorwürfe überrascht: „Das war vielleicht in einer kurzen Phase so, in der wir Tausende Corona-Kurzarbeitsanträge abwickeln mussten.“ Standard sei die 38-Stunden-Woche, die Überstundenpauschale sei in der Form für Mitarbeiter „eher von Vorteil“. Eine 35-Stunden-Woche sei kein Thema: „Wir haben dafür andere Erleichterungen.“
Kronen Zeitung/krone.at
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