„Abstand einhalten!“

Auf „Tuchfühlung“ mit Kurz: Appell aus Kanzleramt

Politik
14.05.2020 07:16

Angesichts einiger Kritik auf Twitter und einer von den NEOS angekündigten Anzeige zum Besuch von Kanzler Sebastian Kurz (ÖVP) im Kleinwalsertal hat das Bundeskanzleramt den Appell erneuert, den Sicherheitsabstand einzuhalten. Obwohl man sich in der Organisation im Vorfeld und beim Besuch direkt darum bemüht habe, sei von Bewohnern und Medienvertretern „teilweise der Mindestabstand leider nicht eingehalten worden“, hieß es Donnerstagfrüh.

Der vereinbarte Termin mit den Gemeindevertretern von Mittelberg habe in zwei kleinen Runden und mit einem Sicherheitsabstand von zwei Metern stattgefunden. Und die Gemeinde habe der Bevölkerung vor dem Besuch mitgeteilt, dass aufgrund der Corona-Regeln keine öffentliche Zusammenkunft mit Kurz möglich sei. Auf dem Weg ins Walserhaus habe der Kanzler selbst daher die Bevölkerung und die Medienvertreter auf der Straße mehrmals gebeten, die Abstandsregeln einzuhalten, betonte ein Sprecher in einer Stellungnahme gegenüber der APA.

Arbeitsbesuch von Bundeskanzler Sebastian Kurz im Kleinwalsertal mit großer Signalwirkung (Bild: DRAGAN TATIC)
Arbeitsbesuch von Bundeskanzler Sebastian Kurz im Kleinwalsertal mit großer Signalwirkung
Kurz im Kleinwalsertal (Bild: BUNDESKANZLERAMT/DRAGAN TATIC)
Kurz im Kleinwalsertal

„Man weiß, wie schwer es ist“
„Man weiß, wie schwer es ist, den Abstand einzuhalten, vor allem wenn die Infektionszahlen zurückgehen“, hieß es darin weiter. Das Kleinwalsertal sei aufgrund seiner geografischen De-facto-Abriegelung in den vergangenen Wochen vom Virus verschont geblieben, auch Vorarlberg verzeichne seit mehreren Tagen keine Neuinfektionen.

„Egal ob man den Bundeskanzler oder Freunde trifft“
Dennoch wies das Kanzleramt erneut auf die Wichtigkeit der Regelungen hin: „Egal ob man den Bundeskanzler oder Freunde auf der Straße trifft: Der Abstand ist einzuhalten.“ Mit der Maske halte es Kurz in den Bundesländern nicht anders als in Wien: Bei Bewegungen in geschlossenen Räumen trage er Mund-Nasen-Schutz, im Freien nicht.

NEOS kündigen Anzeige an
Auf Twitter war - angesichts eines von den „Vorarlberger Nachrichten“ auf YouTube veröffentlichten Videos (siehe oben) - nicht nur kritisiert worden, dass in der Menschenmenge vor dem Walserhaus die Ein-Meter-Regel verletzt wurde, sondern von manchen auch, dass Kurz dort ohne Maske oder Plexiglasschild auftrat. NEOS-Abgeordneter Sepp Schellhorn kündigte eine Anzeige an.

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