Da hilft auch keine Mund-Nasen-Maske, vor allem, wenn man sie zuerst mit den Händen anfasst und sich dann ohne Hygienemaßnahmen eine Zigarette anzündet. Neben dem damit verbundenen Infektionsrisiko für Covid-19, senkt Nikotinkonsum die Abwehrkraft. Je früher man beginnt oder Passivrauch ausgesetzt ist, umso gefährlicher.
„Es gibt Hinweise darauf, dass Rauchen bzw. Nikotin das Risiko für Infektionen der Atemwege erhöht. Denn Rauchen unterdrückt die Immunfunktion und verursacht in Lunge und Rachen Entzündungsgeschehen. COVID-19 sollte ein weiterer Grund dafür sein, die Jugend längerfristig vor Nikotin zu schützen. Trotz Anhebung des Schutzalters von 16 auf 18 Jahre seit 1.1.2019“, warnt Univ.-Prof. Dr. Manfred Neuberger von der Medizinischen Universität Wien.
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) macht zudem darauf aufmerksam, dass Raucher ihren Mund häufig mit den Fingern berühren bzw. mit den Händen Keime auf Zigaretten bringen können. Das erhöht die Möglichkeit einer Ansteckung. Noch riskanter ist der Gebrauch von Wasserpfeifen, wenn Nutzer das Mundstück mit anderen teilen.
Etwa jeder sechste 15-Jährige in Österreich greift mindestens einmal die Woche zum Glimmstängel, mehr Mädchen als Burschen! Laut OECD (Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung) liegen wir damit im EU-Schnitt in der Mitte, aber noch weit hinter Schweden, Dänemark und Irland (!). Unangefochten an derSpitze liegt das Einstiegsalter in unserem Land: 11 Jahre! Damit toppen wir noch Rumänien und Bulgarien.
Woher kommt unsere Negativstatistik? Ein wesentlicher Aspekt ist hier die Verfügbarkeit. Aber auch die Kontrollmechanismen greifen nicht. Die Österreichische Gesellschaft für Kinder- und Jugendheilkunde kritisiert seit Langem, dass Jugendliche in Österreich viel zu oft mit dem Rauchen konfrontiert und zum Rauchbeginn verleitet werden. Es wird unter anderem ein Verbot von Zigarettenautomaten und Strafen für Händler, die unter 18-Jjährigen Zigaretten verkaufen, gefordert. Auch eine Preiserhöhung sollte nach Ansicht von Experten Einfluss auf den Nikotinkonsum haben.
Karin Podolak, Kronen Zeitung
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