Den Bienen zuliebe
EU-Kommission will Pestizideinsatz halbieren
Die Europäische Kommission strebt bis 2030 eine Halbierung des Einsatzes von chemischen Pestiziden und von „Hochrisiko“-Pestiziden in der EU an. Welche Stoffe davon genau betroffen sind oder wie die Reduzierung bis 2030 durchgesetzt werden soll, wurde noch nicht bekannt gegeben. Mit dieser Maßnahme soll das Massensterben von Bienen aufgehalten werden.
Das geht aus einem Entwurf hervor, der am 20. Mai veröffentlicht werden soll und der Nachrichtenagentur Reuters vorliegt. Die Kommission will mit dem Schritt das Massensterben von Bienen, die für die Bestäubung wichtig sind, aufhalten. Imker in Westeuropa haben nach Angaben der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit in den letzten 15 Jahren einen deutlichen Rückgang der Bienenvölker beklagt.
Sinkende Ernteerträge befürchtet
Die EU-Regulierer hatten 2018 bereits die Verwendung der weltweit am häufigsten verwendeten Pestizide, die sogenannten Neonicotinoide, eingeschränkt, die nur noch in geschlossenen Gewächshäusern genutzt werden dürfen. Einige landwirtschaftliche Gruppen fürchten allerdings, dass ein weites Verbot von Pestiziden zu sinkenden Ernteerträgen führen könnte und fordern die Kommission auf, die Auswirkungen der Maßnahmen zu bewerten, bevor verbindliche Ziele festgelegt werden.
Die Organisation für ökologische Ernährung und Landwirtschaft IFOAM dringt dagegen auf ehrgeizigere Ziele als der EU-Entwurf vorsieht und fordert eine Reduzierung des Einsatzes synthetischer Pestizide um 80 Prozent bis 2030 und einen vollständigen Ausstieg bis 2035.
Milliarden Bäume sollen gepflanzt werden
Der Entwurf der Kommission zur Strategie für die biologische Vielfalt in der EU sieht auch vor, dass bis 2030 mindestens ein Viertel der landwirtschaftlichen Nutzfläche biologisch bewirtschaftet werden soll. Zudem sollen bis dahin drei Milliarden neue Bäume gepflanzt werden, um Kohlendioxid aus der Atmosphäre aufzunehmen und die Städte grüner zu machen. Auch soll der Anteil „streng geschützter“ Gebiete an Land und Meer in der EU erhöht werden.
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