Bleiberecht-Anträge
3,5 Mio. EU-Bürger wollen nach Brexit bleiben
Das britische Innenministerium hat inzwischen mehr als 3,5 Millionen Anträge von EU-Bürgern auf ein Bleiberecht in Großbritannien nach dem Brexit erhalten, wie die Behörde in London am Donnerstag mitteilte. Großbritannien hat die Europäische Union zwar am 31. Jänner bereits offiziell verlassen, bleibt aber bis Ende des Jahres noch in einer Übergangsphase, in der sich so gut wie nichts ändert.
EU-Bürger, die in dem Land leben oder bis zum Ende der Übergangsperiode dort ihren Wohnsitz nehmen, haben noch bis zum 30. Juni 2021 Zeit, einen Antrag auf das Recht zur Niederlassung zu stellen. Bisher durften sie ohne Weiteres in Großbritannien leben und arbeiten.
Schätzungen: 3,5 Millionen EU-Bürger in Großbritannien
Wie viele Menschen aus EU-Staaten genau im Vereinigten Königreich leben, ist unklar. Nach Schätzungen sind es aber ungefähr 3,5 Millionen. Die Zahl der Neueinwanderer ist zwar seit 2016 zurückgegangen, trotzdem wandern immer noch mehr EU-Bürger nach Großbritannien ein als aus.
Zähe Verhandlungen mit der EU-Kommission
Die britische Regierung verhandelt derzeit mit der EU-Kommission über ein Anschlussabkommen für die Zeit nach der Übergangsphase. Doch die Gespräche gestalten sich schwierig. Eine vorletzte Verhandlungsrunde geht am Freitag zu Ende, bevor im Juni über eine mögliche Ausdehnung der Übergangsphase entschieden werden soll.
Premier Boris Johnson hat jedoch bereits klargemacht, dass er auf keinen Fall eine Verlängerung will. Im Notfall will er ohne Anschlussabkommen austreten. Das wäre mit erheblichen Nachteilen für die in der Corona-Krise ohnehin geschwächte britische Wirtschaft verbunden.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.