„Für mich steht fest, dass es Tierversuche geben wird“, reagiert JKU-Rektor Meinhard Lukas auf den „Krone“-Bericht über eine Kampagne für eine tierversuchsfreie Uni. Lukas will nun eine breite öffentliche Debatte über dieses Thema führen, wie er auch auf der Homepage der JKU ankündigt, siehe hier.
„Du kriegst keinen Forscher, der etwas auf sich hält, wenn du betonst, Tierversuche sind a priori ausgeschlossen„, sagt Lukas im „Krone“-Gespräch: „Für mich steht fest, dass es (an der JKU) Tierversuche geben wird. Aber die Frage ist, unter welchen Bedingungen. Ich stelle mich da überall hin und sage, dass ich nicht fürs Florianiprinzip bin bei den Tierversuchen - unter dem Motto, das sollen die anderen machen, wir machen das nicht.“
Auch hier kommt ein „Linzer Modell“
Lukas weiter: „Sondern ich bin dafür, dass wir uns in Linz dem Thema stellen, dass wir in Linz einen eigenen Weg gehen, dass wir in Linz uns mehr beschränken, als es das Tierversuchsgesetz tut und als das üblich ist. Und dafür muss man Maßstäbe und Prozesse definieren. Und das ist ein Prozess, den wir öffentlich durchführen wollen“, so der JKU-Rektor. Das Tierversuchsgesetz sage „Ja, aber“ zu Tierversuchen, in Linz werde man die Devise „Nein, aber“ ausgeben. Also Tierversuche als klar definierte Ausnahme von der gegen sie eigentlich geltenden Regel.
Widerstand gegen Tierversuche ist groß
Während Lukas eine breit angelegte ethische Debatte führen möchte, knüpfen die Gegner vor allem an die konkreten Wünsche von Krebsforscher Clemens Schmitt nach Tierversuchen in der Tumorforschung an, die dieser vor knapp einem Jahr unter anderem in der HauszeitungKepler Tribune geäußert hat, siehe hier, Seiten 6/7. Studierende, Absolventen,SchülerInnen und BürgerInnen haben sich zu einer „Plattform zur Beibehaltung des tierversuchsfreien Campus an der JKU“ zusammengetan. 130 Personen wollten vom Rektor Details über die Pläne für ein Tierversuchslabor wissen. Auch eine TV-Diskussion auf Dorf TV hat es gegeben, siehe hier.
Noch weit weg von einem konkreten Plan
Von denen sei man aber noch weit weg, erklärt Lukas. Es gebe derzeit keinen konkreten Plan und auch keinen Antrag. Sondern eben den Beginn einer öffentlichen Debatte, nach einer schon länger laufenden internen. Dass dieser Übergang zur öffentliche Debatte vom Krone-Artikel über die Tierversuchspläne ausgelöst wurde, kann man annehmen: “Das ist für uns ein Weckruf", so ein JKU-Insider.
Werner Pöchinger, Kronen Zeitung
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