Auch in Zeiten von Corona können dringende Eingriffe nicht verschoben werden. So eine dringende und historische Operation führte Oberärztin Julia Dumfarth, Leiterin des Herztransplantationsprogramms Innsbruck, Anfang Mai mit ihrem Team durch. Es war ein Wettlauf gegen die Zeit: Bei einer Patientin, die 2007 ein neues Herz bekommen hatte, kam es nach einem schweren Infekt zu einer Abstoßung des Organs. Der Zustand der Frau verschlechterte sich rapid.
Auf Covid-19 getestet
Die Operation war aufgrund der Vorgeschichte besonders heikel. „Die Patientin liegt derzeit noch auf der Intensivstation. Sie ist aber bereits von der künstlichen Beatmung entwöhnt und wird langsam mobilisiert“, berichtet Dumfarth. Der Eingriff wurde unter hohen Sicherheitsvorkehrungen durchgeführt. Sowohl das Organ als auch die Empfängerin mussten auf Covid-19 getestet werden.
15 bis 20 Fälle im Jahr
An der Klinik werden heute pro Jahr 15 bis 20 Herzen transplantiert. Österreichweit ist Innsbruck neben Wien das einzige Zentrum für solche Eingriffe. Was hat sich seit den Anfängen 1983 geändert? Dumfarth: „Die chirurgischen Techniken sind heute ausgefeilter. Die Überlebenschancen größer, weil auch die Medikamente gegen die Abstoßung verbessert wurden. Nicht zuletzt können wir heute auf mehr Organe zurückgreifen, weil wir bessere Techniken haben, um diese für eine Transplantation aufzubereiten.“
Claudia Thurner, Kronen Zeitung
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