In Bruck am Ziller in Tirol geht, wie berichtet, der Wolf um. Fotos beweisen die Anwesenheit des Raubtiers. Aufgenommen hat sie Hans-Peter Kircher, der das Tier direkt vor seiner Haustür antraf - und nun warnt: „Dieser Wolf ist nicht scheu.“
Es ist Freitag, kurz nach 7 Uhr am Morgen, als aus dem Nebel ein Raubtier tritt. Hans-Peter Kircher traut seinen Augen kaum, als er den Wolf auf der gegenüberliegenden Straßenseite seines Hauses in Bruck am Ziller erblickt. Der Landwirt huscht zurück ins Haus, will sein Handy holen und den Moment festhalten. Dem Tier scheint dies herzlich egal zu sein. „Es kam immer näher“, sagt Kircher, „direkt auf mich zu.“
Land bestätigt Sichtung
Dem Zillertaler gelingt es, mehrere Fotos zu machen - „das würde mir ja sonst auch niemand glauben“, sagt er. Das Bildmaterial geht ans Land Tirol, das noch am selben Tag bestätigt, dass es sich um einen Wolf handelt. „Am Montag will Martin Janovsky, Beauftragter des Landes Tirol für große Beutegreifer, kommen und sich die Situation anschauen“, schildert Kircher im „Krone“-Gespräch.
Für ihn sei das aber recht spät: „Ich will keine Panik verbreiten, aber Aufmerksamkeit schaffen. Es heißt immer, der Wolf ist scheu, nähert sich keinem Menschen. Doch das habe ich so nicht erlebt.“ Drei bis vier Minuten habe sich das Tier rund um sein Haus, das „zwei Minuten vom Zentrum entfernt auf einem Berg liegt“, aufgehalten.
„Schutz der Bevölkerung an erster Stelle“
Eine Gefahr, die nicht unterschätzt, sondern gebannt werden sollte, bevor jemandem was passiert, wie Kircher betont. Auch beim Land nehme man die Situation sehr ernst, wie Janovsky schildert: „Der Schutz der Bevölkerung steht an erster Stelle.“ Es gehe nicht darum, nun den Wolf zu finden - man wisse ja nicht, ob er noch in der Gegend ist -, sondern aus Geschehnem möglichst viel zu lernen.
Bisher keine Risse gemeldet
Indes sollen Schaf- und Ziegenhalter in diesem Gebiet verstärkt nach ihren Tieren schauen und sie mit Elektrozäunen schützen. Risse seien bisher keine bekannt. Damit das auch so bleibt, dürfen die „Goas“ der Familie Kircher erstmal nicht mehr hinaus.
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