Vor Richterin Helga Moser (Bild) gab der Angeklagte leichtere Delikte zu: Einbrüche, Geld-, Lebensmittel- und Getränkediebstähle, Drohungen gegen Polizisten, Nachbarn und die Freundin. Den schweren Raub, bedroht mit fünf bis 15 Jahren Haft, bestritt er hingegen.
Im Oktober 2008 wurde in Kitzbühel einem Lokalbesucher übel mitgespielt. Laut Anklage überfielen ihn Mike D. (24), jener Deutsche, der am Montag am Landesgericht vor Richterin Helga Moser stand und ein noch unbekannter Mittäter. Sie rissen den Burschen nächtens am Sterzinger Platz zu Boden und versetzten ihm Fußtritte gegen den Kopf. Dann raubten sie ihm das Handy und flüchteten. Das Opfer hat in dem Angeklagten am Montag im Gerichtssaal - wie schon damals bei der Polizei - seinen Peiniger "zweifelsfrei und zu 100 Prozent" wiedererkannt.
Alibi als Notlüge entlarvt
Der Angeklagte sagte: "Ich kann’s gar nicht gewesen sein, denn ich war zur Tatzeit bei meiner Freundin." Diese Aussage wurde aber als Notlüge entlarvt. Die Freundin hatte dem Angeklagten zwar ursprünglich dieses Alibi gegeben. Sie wurde aber mittlerweile der Falschaussage überführt und dafür verurteilt. Am Montag erklärte sie dem Schöffengericht, warum sie damals gelogen hatte: "Er hat mir angedroht: 'Wenn du nicht für mich aussagst, hetze ich meine Leute auf dich!'"
Zudem habe ihr der Ex-Freund Tage nach der Tat den Raub gestanden. Opfer und Ex-Freundin waren für den Senat glaubwürdig. Das nicht rechtskräftige Urteil: sieben Jahre Haft.
von Hans Licha, Tiroler Krone
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