Raserei, Lärm, Drogen

„Auto-Narren“ hielten die Polizei auf Trab

Oberösterreich
18.05.2020 06:00

Ein Höllenspektakel verursachten Autonarren in der Nacht zum Sonntag bei nicht genehmigten Zusammenkünften der Tuningszene abwechselnd auf Schauplätzen in Asten, Wels, Linz und Traun. Mit der Polizei wurde versucht, Katz’ und Maus’ zu spielen. Die Konsequenz: 125 Anzeigen, 106 Organmandate und eine Festnahme.

„Es war extrem laut, am Parkplatz gab es überall PS-starke, aufgemotzte Boliden, und man hat ständig Motoren aufheulen, Auspuffe knallen und Bremsen quietschen gehört“, berichtet Augenzeuge Lukas B. aus St. Florian. Der 18-Jährige hatte in sozialen Netzwerken vom Treffen der Tuningszene im Frunpark Asten gelesen und war neugierig geworden. „Als ich hingekommen bin, war die Polizei schon da – es herrschte Ausnahmezustand“, so B.

Auf diesem Parkplatz in Asten versammelten sich bis zu 2000 Teilnehmer, die Bremsspuren sind noch deutlich zu sehen. (Bild: Kerschbaummayr Werner)
Auf diesem Parkplatz in Asten versammelten sich bis zu 2000 Teilnehmer, die Bremsspuren sind noch deutlich zu sehen.

Sicherheitsabstände nicht eingehalten
Mehr als 2000 Menschen mit rund 800 Boliden sollen sich ab 22 Uhr dort getroffen und ihr lärmendes Spektakel inszeniert haben. „Auf 200 Metern Länge sind überall Reifenabriebspuren, sogenannte ,Burn-out-Streifen‘ sichtbar“, bestätigt der Gerichtssachverständige Robert Bayer. Auch Covid-Sicherheitsabstände wurden kaum eingehalten. Anrainer schlugen Alarm.

Robert Bayer (48), Technischer Gerichtssachverständiger (Bild: Kerschbaummayr Werner)
Robert Bayer (48), Technischer Gerichtssachverständiger
Zitat Icon

Bei derart fetten Abriebspuren am Asphalt muss man davon ausgehen, dass die Fahrzeugbesitzer jetzt einen ganzen Satz neuer Reifen benötigen.

Robert Bayer (48), Technischer Gerichtssachverständiger

Nach Wels verlegt
Als die Polizei hart durchgriff, Anzeigen und Organmandate - auch wegen Drogen, Alkohol und Raserei - verhängte, verlagerten die Autonarren ihr Treffen zum Welios nach Wels. Am Weg dorthin gab es Wettfahrten. Die Polizei beendete auch in der Messestadt das wilde Treiben.

Zitat Icon

Auf Wiederholungen sind wir vorbereitet, für solche Events fehlt mir jegliches Verständnis.

Landespolizeichef Andreas Pilsl

Mehr als 30 Funkstreifen
Nächste Schauplätze waren das Infracenter Linz und eine Tankstelle in der Salzburger Straße, wo ein aggressiver Lenker festgenommen wurde. Dann nahm das Treffen an der Traunerkreuzung eine Fortsetzung und endete am Oedter See. Etwa 30 Funkstreifenbesatzungen standen im Einsatz. Der Linzer Sicherheitsstadtrat Michael Raml will, wie in Deutschland, eigene Strafen für illegale Autorennen – und auch die Möglichkeit, Raser-Autos zu konfiszieren.

Loading...
00:00 / 00:00
Abspielen
Schließen
Aufklappen
Loading...
Vorige 10 Sekunden
Zum Vorigen Wechseln
Abspielen
Zum Nächsten Wechseln
Nächste 10 Sekunden
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
Loading
Kommentare

Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.

Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.

Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.



Kostenlose Spiele
Vorteilswelt