Tourismus-Öffnung
Deutsche Reisewarnung soll Mitte Juni auslaufen
Deutschland wird die weltweite Reisewarnung für seine Bürger voraussichtlich Mitte Juni aufheben. Dies teilte Außenminister Heiko Maas am Montag nach einer Videokonferenz mit seinen Kollegen aus Bulgarien, Griechenland, Italien, Kroatien, Malta, Österreich, Portugal, Slowenien, Spanien und Zypern mit. Es sei aber noch zu früh zu sagen, in welchen Ländern am ehesten ein Sommerurlaub möglich sein werde. Österreichs Außenminister Alexander Schallenberg betonte, dass man weiterhin „sehr vorsichtig“ sein müsse, um die positiven Entwicklungen der letzten Wochen „nicht zu gefährden“. Wesentliches Augenmerk bei den Lockerungen sei die Sicherheit.
Eine schnelle Rückkehr zur Reisefreiheit wie vor der Corona-Pandemie werde es wohl nicht geben, lautete der Tenor der Minister nach den Beratungen, deren Ziel ein koordiniertes Vorgehen bei der Öffnung der Grenzen für Touristen war.
Österreichs Hauptaugenmerk liegt auf Nachbarländern
Das Hauptaugenmerk Österreichs liege zunächst auf Nachbarländern, die mit Zug und Auto gut zu erreichen seien und aus denen im Bedarfsfall eine selbstständige und unkomplizierte Rückreise möglich sei. Es besteht seitens des Außenministeriums kein Interesse an einer erneuten Rückholaktion. Mehr als 7500 im Ausland gestrandete Österreicher wurden wegen der Corona-Krise nach Österreich geholt.
Italien ist „bereit, europäische Urlauber sicher zu empfangen“
Der italienische Außenminister Luigi Di Maio erklärte, ab dem 3. Juni werde man zwischen den italienischen Regionen reisen können. „Wir sind bereit, europäische Bürger, die ihren Urlaub in Italien verbringen wollen, sicher zu empfangen“, betonte Di Maio. „Unsere Strukturen sind dazu bereit“, fügte er hinzu.
An seine Kollegen aus Deutschland und Österreich gerichtet meinte Di Maio, es sei nicht gerechtfertigt, dass Italien weiter auf der „schwarzen Liste“ der EU-Länder stehe. Wenn es hier keine Richtungsänderung gebe, werde es eine Reihe von wirtschaftlichen Einbrüchen im Tourismussektor geben, nicht nur in Italien.
Einige Länder hatten angekündigt, ab Juni oder Juli ihre Grenzen für Touristen zu öffnen. Bereits jetzt gibt es bilaterale Vereinbarungen wie zwischen Österreich und Deutschland. Dies hat in anderen benachbarten Staaten zu Irritationen geführt, da sich deren Regierungen nun einem größeren Druck ausgesetzt sehen.
Griechenland auf dem Weg zurück in die Normalität
Angesichts der abgeflauten Corona-Pandemie wirbt die griechische Regierung um Urlauber aus Deutschland. Griechenland komme Schritt für Schritt aus der Krise und kehre zur Normalität zurück, sagte Außenminister Nikos Dendias. „Die Bewegungsfreiheit wird innerhalb des Landes wiederhergestellt, unsere Hotels bereiten sich auf ihre Wiedereröffnung vor, unsere Strände sind wieder zugänglich und archäologische Stätten öffnen wieder für die Öffentlichkeit.“
Lockerungen auch in Frankreich
Frankreichs Staatssekretär für Tourismus, Jean-Baptiste Lemoyne, betonte, er wünsche sich, dass zum Sommerbeginn am 21. Juni ein Maximum an Sehenswürdigkeiten im Land wieder Besucher empfangen könne. Je nach Entwicklung der Corona-Pandemie sei das vielleicht auch schon früher möglich, sagte er der Sonntagszeitung „Le Journal du Dimanche“. In Frankreich hatten am Wochenende erste Strände und touristische Ziele wieder geöffnet.
Viele Länder hoffen auf deutsche Urlauber
Vor allem in den vergleichsweise wenig von Corona betroffenen Ländern Österreich, Kroatien und Griechenland hofft man auf Urlauber aus Deutschland in den Sommerferien und will den grenzüberschreitenden Tourismus so schnell wie möglich wieder ankurbeln.
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