Nächster Fall

Erneut Massenerkrankung in Wiener Flüchtlingsheim

Wien
18.05.2020 11:11

Der nächste Fall in einer Serie von Corona-Massenausbrüchen in Wien: Wie die „Krone“ am Montagvormittag erfuhr, sind zahlreiche Erkrankungen in einem Flüchtlingsheim in der Gumpendorferstraße festgestellt worden. Dieser neue Krankheits-„Cluster“ dürfte mit jenem in einer Flüchtlingsunterkunft in Erdberg zusammenhängen.

Die Corona-Lage in Wien verschärft sich: Nach der Massenerkrankung in Erdberg, den Erkrankungen in den Postzentren in Hagenbrunn und Inzersdorf sowie der am Sonntag gesperrten Obdachlosenunterkunft in Hietzing wurde am Montag der nächste Fall bekannt: Mindestens sieben Menschen sind in einem Flüchtlingsheim in der Gumpendorferstraße positiv auf das Coronavirus getestet worden, es dürfte ein Zusammenhang mit den Fällen in Erdberg bestehen.

Die sieben Covid-19-Erkrankten wurden offenbar im Zuge eines Screenings entdeckt, wie ein Sprecher des Krisenstabes am Montag sagte. „Da gab es vorher keine Fälle.“ Die Betroffenen wurden in das Corona-Zentrum Messe Wien gebracht. Bezüglich der Flüchtlingsunterkunft - Stichwort Quarantäne - werde nun geschaut, wie weiter vorgegangen wird und welche räumlichen Voraussetzungen gegeben sind.

Nehammer: „Stadt Wien muss mehr tun“
Für die Stadtregierung kommen diese neuen Massenerkrankungen zu einem ungünstigen Zeitpunkt: Erst am Wochenende hatte Innenminister Karl Nehammer (ÖVP) die Stadt kritisiert und erneut verstärkte Zusammenarbeit angeboten. Diese forderte er am Montag nach dem Bekanntwerden weiterer Fälle in einem Flüchtlingsheim in Mariahilf regelrecht ein und beklagte den mangelnden Informationsaustausch. „Die Zahlen sind immer noch besorgniserregend“, so Nehammer, der mahnende Worte an die Stadt richtete, die Kooperation mit dem Einsatzstab zu verbessern und Hilfsangebote anzunehmen. „Ziel muss es sein, alles zu tun, um eine zweite Welle zu verhindern“, betonte der Innenminister.

Innenminister Karl Nehammer (ÖVP) (Bild: APA/HELMUT FOHRINGER)
Innenminister Karl Nehammer (ÖVP)

Im Büro von Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ) wurde am Sonntag bekräftigt, dass nun verstärkt Tests bei Leiharbeitsfirmen geplant sind - und zwar nicht nur bei jener, die im Zentrum der aktuellen Fälle bei den Postverteilstandorten steht. Auch Unternehmen, die auf Leiharbeiter zurückgreifen, stehen nun verstärkt im Fokus, wie betont wurde.

Zusammenhang zwischen Fällen festgestellt
Wie berichtet, hatten sich mehrere Leiharbeiter von Verteilungszentren der Post in der Bundeshauptstadt sowie in Niederösterreich mit dem Virus angesteckt, in der Folge konnte auch ein Zusammenhang mit den Fällen im Flüchtlingsheim Erdberg sowie in einem Kindergarten in Wien-Liesing festgestellt werden.

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