Die Insolvenzwelle im Modehandel reißt nicht ab. Innerhalb kürzester Zeit hat die Corona-Krise in der Branche mehrere Pleiten verursacht. Nach Airfield, Colloseum, Haanl und Stefanel hat nun auch die Herrenbekleidungskette Dressmann die Eröffnung eines Insolvenzverfahrens beantragt. In Österreich sind 31 Filialen, ein Onlineshop und 165 Beschäftigte betroffen.
Eine Unternehmensfortführung werde nicht angestrebt, das Unternehmen soll liquidiert werden, gaben der Alpenländische Kreditorenverband (AKV) sowie KSV1870 am Montag bekannt. Rund 50 Gläubiger haben ihre Ansprüche geltend gemacht. Die Gesamtforderungen belaufen sich auf 14,2 Millionen Euro.
Als Pleitegrund werden die Umsatzeinbrüche in Folge der behördlichen Maßnahmen zur Bekämpfung der Ausbreitung des Coronavirus genannt. Der Bekleidungshandel musste wochenlang geschlossen bleiben. Das Unternehmen hat laut dem Alpenländischen Kreditorenverband (AKV) für seine Beschäftigten zwar Kurzarbeit beantragt, jedoch sei es noch zu keiner Auszahlung gekommen, sodass diese Maßnahme zur Abwendung der Zahlungsunfähigkeit nicht genügt habe.
Österreich-Tochter schrieb immer Verluste
Hinzu komme, dass das Konsumverhalten der Kunden aufgrund der unsicheren Wirtschaftslage und der hohen Arbeitslosenrate zurückgegangen sei. Dressmann gehört zur norwegischen Varner-Gruppe. Die Österreich-Tochter schreibt seit ihrer Gründung Verluste. Geldspritzen des Mutterkonzerns hielten die Textilkette aber bisher am Leben.
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