Wie angekündigt, ist am Dienstag Andrea Mayer als neue Kulturstaatssekretärin vorgestellt worden. Die bisherige Kabinettsdirektorin von Bundespräsident Alexander Van der Bellen stellte sich gemeinsam mit Kulturminister Werner Kogler (Grüne) der Presse. Dieser streute dem Neuzugang Rosen: „Wir haben einen echten Profi gefunden mit entsprechenden Managementqualitäten.“ Mayer versprach: „Ich werde mein Bestes geben.“
Der Vizekanzler beschrieb Mayer als „kompetent und engagiert“ - seine absolute Favoritin für den Posten sei außerdem „international vernetzt“ in der Szene. „Man sieht, wie wichtig die Kultur ist, gerade weil sie uns so abgeht im Lockdown“, meinte Kogler. Sie sei „Nahrung für die Seele, aber auch für die Gesellschaft“, so der Grünen-Chef. Bis vor wenigen Wochen sei man der Meinung gewesen, dass in diesem Bereich bis zum Herbst überhaupt nichts möglich sei - das habe sich aber glücklicherweise geändert.
Dank an Vorgängerin Lunacek für Arbeit in vergangenen Monaten
Mayer bedankte sich für das ihr entgegengebrachte Vertrauen. Ihren derzeitigen Gemütszustand beschrieb sie mit einem John-Lennon-Zitat: „Life is what happens to you while you are busy making other plans.“ (Leben ist, was passiert, während man andere Pläne macht.) Für ihre Vorgängerin fand sie lobende Worte: „Großen Dank an Ulrike Lunacek für ihre Arbeit in den letzten Monaten.“
Mayer stellt Kunstschaffenden Unterstützung in Aussicht
„Mein Credo ist: Kunst und Kultur stellen einen unfassbaren Reichtum dar“, umriss Mayer ihren Zugang. „Diesen Reichtum gilt es zu schützen, dafür zu lobbyieren und ihn staatlich zu finanzieren.“ Als erste Maßnahme gelte es deshalb, den freischaffenden Künstlern unter die Arme zu greifen - mit Auftrittsmöglichkeiten und finanzieller Unterstützung. „Wir werden Maßnahmen ergreifen, die rasch funktionieren, die unbürokratisch funktionieren.“
„Meine Tür ist offen - ebenso mein Ohr“
Es gelte aber auch an die Institutionen zu denken, betonte Mayer: „Wir müssen sie finanziell absichern, damit sie ihre künstlerischen Programme weiterplanen können.“ Auch die Öffnungsfragen gelte es zu klären. „Wir müssen Kunst und Kultur - um wieder zu einer Normalität zu kommen - live erleben können“, so die künftige Staatssekretärin. Um all dies zu erreichen, sei ihr eine rasche und offene Kommunikation mit allen Beteiligten wichtig: „Meine Tür ist offen - ebenso mein Ohr.“
Der Abgang von Lunacek war der erste Rücktritt in der türkis-grünen Regierung. Wegen des grünen Parteistatuts musste wieder eine Frau ins Kulturstaatssekretariat einziehen. Mayer galt als Wunschkandidatin von Parteichef Kogler - auch in der Kulturszene wird die Juristin geschätzt.
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