Nächster Paukenschlag im Zwist um Lohnkürzungen bei der Ryanair-Tochter Laudamotion: Nun versucht die Airline über Finanzminister Gernot Blümel Druck auf die Gewerkschaft auszuüben, damit diese den neuen Kollektivvertrag mit deutlich schlechteren Konditionen akzeptiert. In einem offenen Brief fordert sie den ÖVP-Politiker auf, die Arbeitnehmervertreter zur Zustimmung zu bewegen.
„Wir haben wenig Hoffnung, dass die Gewerkschaft vida unseren neuen Kollektivvertrag ohne Ihre Unterstützung unterschreiben wird“, heißt es in dem von den beiden Chefs Andreas Gruber und David O‘Brien unterzeichneten Schreiben. Der neue KV sei aber die Basis, um den Verlust von 300 Jobs in Wien zu vermeiden. „Wir erwarten, dass vida sich weigern wird, dieses Dokument zu unterzeichnen, was der einzige Grund sein wird, warum am Ende der Woche Lauda gezwungen sein wird anzukündigen, dass die Basis in Wien am 30. Mai schließen wird“. Immerhin sei Laudamotion die zweitgrößte Fluglinie in Wien.
Laudamotion wirft der Gewerkschaft auch vor, von acht Terminen für Gespräche über den neuen KV erst am letzten Freitag einen angenommen zu haben, und dann den Vorschlag der Fluglinie nicht einmal gelesen zu haben.
Gewerkschaft kündigte Gegenvorschlag an
Ryanair-Chef Michael O‘Leary hat von Laudamotion ein rigides Sparprogramm gefordert und gedroht, die Basis in Wien zu schließen, sollten die Forderungen nicht bis zum 20. Mai erfüllt werden. Die WKÖ hat nun die Bedingungen von Ryanair akzeptiert und unterschrieben, die Gewerkschaft hat diese hingegen kategorisch abgelehnt und dem Unternehmen sowie der Wirtschaftskammer vorgeworfen, sie seien „Totengräber von Löhnen, von denen man leben kann“. Die Gewerkschaft will einen Gegenvorschlag vorlegen.
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