Eine belastende Zeit für alle Angehörigen: Seit zehn Wochen gibt es für Beeinträchtigte keinen Heimatbesuch. Alle Hoffnungen auf Lockerungen wurden bisher enttäuscht. Mutter muss ihren Sohn bei Telefonaten immer wieder vertrösten.
„Mein Sohn versteht nicht, dass er nicht nach Hause fahren kann. Wir können zwar telefonieren, aber er sagt immer wieder, er möchte nach Hause zu Mutti fahren. Er ist zwar schon erwachsen, aber im Wesen wie ein Kleinkind“, erklärt Elfriede Egginger-Herrnhof die schwierige Situation für ihren beeinträchtigten 45-jährigen Sohn Patrick, der in einer WG des Diakoniewerks in Oberneukirchen wohnt, aber die Wochenenden oft bei seiner Mutter verbringt.
Für Personal eine Herausforderung
Sie hätte ihn zwar auch jetzt nach Hause holen dürfen, er hätte aber beim Zurückbringen einen negativen Corona-Test vorweisen müssen, um wieder aufgenommen zu werden: „So einem unnötigen Stress wollte ich ihn nicht aussetzen“, so Egginger-Herrnhof. Die sich für die tolle Betreuung ihres Sohns im Diakoniewerk bedankt, die derzeitige Situation sei für das Personal eine Herausforderung. Ihre Anfragen bei Bund und Land hätten bisher keine Klarheit gebracht.
Ich verstehe nicht, welchen Unterschied es macht, ob ein Therapeut oder die eigene Mutter Kontakt mit ihm hat.
Elfriede Egginger-Herrnhof
Nächste Lockerungen bereits in Vorbereitung
Obwohl kürzlich einige Lockerungen im Sozialbereich in Kraft getreten sind, gelten laut Land Oberösterreich in derartigen Einrichtungen die Maßnahmen weiter, „um den Schutz der Mitarbeiter und Bewohner zu gewährleisten“. Allerdings seien auch in diesem Bereich Lockerungen bereits in Vorbereitung.
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