UNO warnt:

Extreme Armut während Corona-Krise stark gestiegen

Ausland
20.05.2020 11:25

UNO-Generalsekretär Antonio Guterres hat sich mit einem eindringlichen Appell an die Staatengemeinschaft gewandt und zu einer „globalen Solidarität“ aufgerufen. Denn die Corona-Pandemie bedrohe die jahrzehntelangen Bemühungen im Kampf gegen die extreme Armut. Millionen von Menschen vor allem in Afrika drohten, in die bitterste Armut abzurutschen.

Laut einer Schätzung der Weltbank könnten weltweit bis zu 60 Millionen weitere Menschen in extreme Armut geraten. Guterres warnte, die Pandemie bedrohe die Fortschritte bei der Armutsbekämpfung in Afrika. Sie werde die dort seit Langem bestehenden Ungleichheiten sowie den Hunger, die Fehlernährung und die Anfälligkeit für Krankheiten steigern.

Diese Slumbewohner in Indien warten auf ihre Essensausgabe. (Bild: APA/AFP/Dibyangshu SARKAR)
Diese Slumbewohner in Indien warten auf ihre Essensausgabe.
UN-Generalsekretär Antonio Guterres (Bild: APA/AFP/MICHAEL TEWELDE)
UN-Generalsekretär Antonio Guterres

Infektionsfälle in Afrika bisher „niedriger als befürchtet“
Der UNO-Generalsekretär gratulierte den afrikanischen Staaten aber auch dazu, dass sie rasch auf die Pandemie reagiert hätten. Die verzeichneten Infektionsfälle auf dem Kontinent seien bisher „niedriger als befürchtet“. Nach den offiziellen Statistiken gibt es in Afrika bisher insgesamt rund 88.000 Ansteckungsfälle und weniger als 3000 Todesopfer.

Laut Guterres befindet sich die Ausbreitung des neuartigen Virus in Afrika allerdings noch im Anfangsstadium. Die von der Pandemie auf dem Kontinent verursachten Verwerfungen könnten noch „rasch eskalieren“, so Guterres, der vor diesem Hintergrund für 200 Milliarden US-Dollar (rund 180 Milliarden Euro) an zusätzlichen Hilfe warb.

Warten auf eine Armenspeisung in Südafrika (Bild: AP)
Warten auf eine Armenspeisung in Südafrika

Weltbank: Weltwirtschaft wird heuer um fünf Prozent schrumpfen
Die Weltbank geht davon aus, dass die Weltwirtschaft heuer um fünf Prozent schrumpft. Dies treffe die ärmsten Länder besonders hart, betonte Weltbank-Chef David Malpass, der von 5,5 Milliarden US-Dollar (rund fünf Milliarden Euro) sprach, die im Zuge der Corona-Krise im Kampf gegen gesundheitliche, wirtschaftliche und soziale Folgen der Corona-Pandemie ausgegeben worden seien.

(Bild: AP)

Die G20-Gruppe führender Industrie- und Schwellenländer sowie der Pariser Club der Gläubigerländer hatten im April wegen der Pandemie ein Schuldenmoratorium für die ärmsten Länder der Welt im laufenden Jahr beschlossen. Guterres nannte diese Maßnahme jedoch „unzureichend“.

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