So eine Ehe kann schnell zum Gefängnis werden. Für Ramazan E. sogar im wahrsten Sinne des Wortes. Hochzeit auf Türkisch heißt: Hunderte hungrige und durstige Gäste. Da kommen nicht nur Mama und Papa, sondern auch Nachbarn sowie Arbeitskollegen, und alle dürfen ihrerseits wieder Gäste mitbringen. Kein billiges Unterfangen.
Also blieb für den Türken nur noch ein Ausweg: Mit einem Zettel ("Überfall, Geld her") marschierte der Räuber am 1. Juli in eine Bankfiliale in der Hütteldorfer Straße (siehe Infobox), bedrohte die geschockte Angestellte. Mit mehreren Tausend Euro im Plastiksackerl eilte der Ehemann in spe zu Fuß davon, stieg in den nächsten Flieger und reiste nach Ankara zu seiner Zukünftigen.
Dort ging anfangs auch alles gut: Party, Hochzeitsnacht, Familienfeste – fast einen Monat lang. Doch in Wien konnte ein Bekannter den Bankräuber auf einem veröffentlichten Überwachungsbild identifizieren und alarmierte die bereits fieberhaft ermittelnden Kriminalisten. Mario Hejl von der Polizei: "Einen Tag nach seiner Ankunft in Wien klickten für den 30-Jährigen auch schon die Handschellen." Seine Flitterwochen verbringt er jetzt hinter Gittern.
von Michael Pommer, Kronen Zeitung
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.