Wenn am Christi-Himmelfahrt-Feiertag das Bundesheer die Arbeit im Postverteilzentrum Wien-Inzersdorf übernimmt, werden die rund 300 Berufssoldaten, Grundwehrdiener und Zivilbedienstete streng isoliert. Das Gleiche gilt für jene Postmitarbeiter, die die Bundesheer-Helfer einschulen und unterstützen werden. Für zwei Wochen gibt es keinen Kontakt nach außen, wie Post und Bundesheer berichteten.
Das System wurde bereits bei der Unterstützung des Logistikzentrums der Post in Hagenbrunn (Bezirk Korneuburg) angewandt. Dort verrichten seit einigen Tagen 297 Soldatinnen und Soldaten ihren Dienst, so Heeressprecher Oberst Michael Bauer. 90 Soldaten sind pro Schicht eingeteilt. Für die Einschulung und den regulären Ablauf wurden ihnen 20 Mitarbeiter der Post zur Seite gestellt.
„So viel wie nötig, so wenig wie möglich“
Während die Soldaten mit Bussen aus der Dabsch-Kaserne in Korneuburg, wo sie untergebracht sind, zu ihrer Arbeit gebracht werden, wurde für die Post-Mitarbeiter ein eigener Shuttle-Dienst eingerichtet, der sie vom Wohnort abholt. Somit wird sichergestellt, dass die Helfer nicht in öffentlichen Verkehrsmitteln mit anderen Menschen in Kontakt treten können. Sie dürfen in ihrer Freizeit die Wohnung nicht verlassen, sind für zwei Wochen isoliert, um eine Ansteckung von außen mit SARS-CoV-2 zu verhindern, erklärte Markus Leitgeb, Sprecher der Post AG. Bei den Post-Mitarbeitern habe man darauf geachtet, dass es ein möglichst kleines Team ist, aber der Betrieb dennoch aufrechterhalten bleibe. „So viel wie nötig, aber so wenig wie möglich“, sagte Leitgeb. Alle 20 wurden zweimal negativ auf Covid-19 getestet. Nach zwei Wochen sollen dann - wenn nötig - Nachnominierungen von Kollegen in Angriff genommen werden.
Strenge Sicherheitsmaßnahmen
Während es sich bei der Verteilstelle in Hagenbrunn nur um ein Paketzentrum handelt, werden im Postverteilzentrum Inzersdorf im Liesinger Industriegebiet sowohl Pakete als auch Briefsendungen sortiert. Laut Sprecher Leitgeb ist aber nur der räumlich abgetrennte Bereich für Pakete vom Coronavirus betroffen. Dieses Gelände steht nun ebenso unter Quarantäne wie in Hagenbrunn. Es herrschen strenge Sicherheitsmaßnahmen. Jeder, der auf die beiden Post-Gelände möchte, wird genau kontrolliert und es werden Fiebermessungen durchgeführt. In die Gebäude selbst dürfen nur jene Personen, die eine Genehmigung der Gesundheitsbehörden haben. Bewacht werden die Gelände laut Leitgeb von Bundesheersoldaten.
Nach Anforderung vonseiten der Post wird zu Christi Himmelfahrt das Bundesheer auch die Arbeit in Inzersdorf übernehmen. Ab 6 Uhr wird die ABC-Abwehrschule die Dekontamination der Einrichtung in Angriff nehmen. Laut Heeressprecher Bauer soll diese am Nachmittag abgeschlossen sein. Die Soldaten werden dann gleich die erste Schicht unter der Leitung eines kleinen Post-Führungsteams übernehmen. Die Soldaten werden dann täglich aus der Maria-Theresien-Kaserne in Wien-Hietzing sowie aus Kasernengebäuden in Reichenau an der Rax (Bezirk Neunkirchen) geholt. Das Einsatzende ist laut Heeressprecher Bauer Ende Mai für Hagenbrunn und Anfang Juni für Inzersdorf geplant.
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