Heute ist der Betrieb geschlossen, morgen stehen gebackenes Schweinsschnitzel, gebackene Leber und gebackener Leberkäse mit Erdäpfelsalat am Menüplan. Alle Hände voll zu tun haben Fleischermeister Klaus Köttstorfer und seine 12-köpfiges Team. Der Hunger nach Fleisch ist groß - vor allem nach regionalen Produkten.
Statt bei großen Ketten einzukaufen, wurde der Ab-Hof-Verkauf bei einem Landwirt in der Umgebung oder ein kleiner Laden ums Eck entdeckt. Selbst die Bäcker und Fleischer, die zu Beginn der Ausgangsbeschränkungen aufgrund der One-Stop-Shopping-Strategie der Bevölkerung durch den Rost gefallen waren, erfreuen sich mittlerweile wieder großer Beliebtheit und gewannen neue Kunden.
28 Tage im Reifeschrank
Die letzten Wochen und Monaten weckten bei vielen Oberösterreichern die Sehnsucht nach Nähe und Regionalität. Die Herkunft der Produkte, die verzehrt werden, gewann immens an Bedeutung. „Wir bemerken das auch enorm“, bestätigt Klaus Köttstorfer. Seit dem Jahr 2005 führt der 53-Jährige den Betrieb, der in Linz in der Hatschekstraße zu Hause ist. Vor einem Jahr hat der Fleischermeister sein Geschäft modernisiert. „Zugleich sind wir auch in den Dry-Age-Prozess eingestiegen“, verrät Köttstorfer. Der Schrank für das Dry-Age-Beef, in dem das Fleisch 28 Tage reifen darf, steht im Geschäftslokal von Köttstorfer.
Versorgung von Krankenhäusern und Seniorenzentren
Bei einigen Produkten kann abgelesen werden, wo diese später serviert werden. So ist etwa der Schriftzug „reserviert für Bergdiele“ klar erkennbar. Das Restaurant in Leonding ist in einer Immobilie, die im Besitz von Köttstorfer steht. Von der Geburt über die Zucht bis hin zur Schlachtung und Zerlegung - der Fleischermeister legt Wert darauf, dass das bei dem von ihm verarbeiteten Produkten alles in Österreich passiert. „So bleibt die Wertschöpfung in unserem Land“, so der Unternehmer, der mit Wurst und Fleisch aus seinem Betrieb auch Spitäler und Seniorenzentren versorgt.
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