Nicht genug Ausrüstung
Coronavirus: Viele britische Ärzte und Pfleger tot
Tragische Corona-Bilanz: In Großbritannien sind bisher 181 mit dem Coronavirus infizierte Mitarbeiter des staatlichen Gesundheitsdienstes National Health Service (NHS) gestorben. Wie Premierminister Boris Johnson am Mittwoch im Parlament weiter mitteilte, kamen auch 131 infizierte Sozialarbeiter ums Leben. Immer wieder hatte es bei den Mitarbeitern des britischen Gesundheitsdienstes, die von der Bevölkerung als Helden gefeiert werden, Beschwerden über nicht genug Schutzausrüstungen gegeben.
Zahlreiche Ärzte, Krankenpfleger und Mitarbeiter in Senioreneinrichtungen hatten sich immer wieder beschwert, dass sie nicht genug Schutzausrüstungen wie Masken und Kittel zur Verfügung hätten. Einige von ihnen zogen sich in ihrer Not zum Beispiel große Mistsackerl über, um sich nicht mit dem Erreger anzustecken.
Die Mitarbeiter des NHS werden landesweit wie Helden verehrt. Für sie wird einmal pro Woche kräftig geklatscht. Viele Fenster von Wohnungen sind mit Bildern und Botschaften für die Ärzte und Pfleger beklebt. An Stränden werden bemalte Steine mit Dankesbotschaften abgelegt.
Großbritannien mit meisten Corona-Toten in Europa
Großbritannien hat die meisten Corona-Toten in Europa. Die Statistiken schwanken je nach Erhebungsmethode zwischen gut 35.000 und mehr als 50.000. Experten gehen von einer hohen Dunkelziffer aus.
Die britische Regierung lockert ihre Ausgangsbeschränkungen schrittweise. Viel Kritik gibt es an dem Plan, einzelne Jahrgangsstufen wieder ab Juni in die Schulen zu schicken. Gewerkschaften, Wissenschaftler und Vertreter von Kommunen erklärten, dieser Schritt sei viel zu früh. Justizminister Robert Buckland antwortete in Interviews am Mittwoch ausweichend auf die Frage, ob der Termin realistisch sei. Man arbeite auf den 1. Juni zwar hin, aber das Datum stehe unter Vorbehalt, sagte der Minister der BBC.
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