So eine Ehe kann schnell zum Gefängnis werden. Für Ramazan E. sogar im wahrsten Sinne des Wortes. Hochzeit auf Türkisch heißt: Hunderte hungrige und durstige Gäste. Da kommen nicht nur Mama und Papa, sondern auch Nachbarn sowie Arbeitskollegen, und alle dürfen ihrerseits wieder Gäste mitbringen. Kein billiges Unterfangen – vor allem, wenn man wie der 30-jährige Lagerarbeiter aus Wien auch noch spielsüchtig ist.
Also blieb für den Türken offenbar nur noch ein Ausweg: Mit einem Zettel („Überfall, Geld her“) soll der Räuber am 1. Juli in eine Bankfiliale in der Hütteldorfer Straße marschiert sein und die geschockte Angestellte bedroht haben. Mit Tausenden Euro im Plastiksackerl eilte der baldige Ehemann laut Polizei dann zu Fuß davon, stieg in den nächsten Flieger und flitzte nach Ankara zu seiner Zukünftigen.
Anfangs lief alles wie am Schnürchen
Dort ging anfangs auch alles gut: Party, Hochzeitsnacht, Familienfeste – fast ein Monat wie aus dem Bilderbuch. Doch in Wien konnte ein Bekannter den mutmaßlichen Bankräuber auf einem veröffentlichten Überwachungsbild identifizieren und alarmierte die bereits fieberhaft ermittelnde Gruppe Kampner.
Mario Hejl von der Polizei: „Einen Tag nach seiner Ankunft in Wien klickten für den 30-Jährigen auch schon die Handschellen.“ Seine Flitterwochen verbringt er jetzt hinter Gittern.
von Michael Pommer, Kronen Zeitung
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