Ungewöhnliche Aktion

Eine-Million-Euro-Picasso um 100 Euro ergattert

Viral
21.05.2020 03:31

Ein wertvoller Picasso zum Schnäppchen-Preis: In Paris ist am Mittwochabend das Werk „Stillleben“ des spanischen Kubisten aus dem Jahr 1921 verlost worden, wie bei einer Live-Übertragung des Auktionshauses Christie‘s mitzuverfolgen war. Der Einsatz der Gewinnerin für die Tombola: 100 Euro. Der Wert des Bildes: rund eine Million Euro.

Losglück bei der elektronischen Ziehung hatte eine Italienerin, die das Gewinnlos als Geschenk erhalten hatte. Insgesamt wurden den Veranstaltern zufolge gut 51.000 Lose zu je 100 Euro verkauft und somit 5,1 Millionen Euro für Projekte der Hilfsorganisation Care erzielt. Die meisten Lose kauften Franzosen: Sie machten 29 Prozent der Teilnehmer aus, 21 Prozent kamen aus den USA und 19 Prozent aus der Schweiz.

Eigentlich hatten die Organisatoren sogar 200.000 Lose verkaufen wollen, doch der Andrang fiel geringer aus. Care-Kommunikationschefin Emanuela Croce zeigte sich dennoch zufrieden. „Mit mehr als fünf Millionen haben wir ein außerordentliches Ergebnis für eine komplizierte Aktion in komplizierten Zeiten erzielt“, sagte sie der Nachrichtenagentur AFP.

Picassos „Stillleben“ wurde verlost - mehr als 50.000 Tickets für die ungewöhnliche Aktion wurden verkauft. (Bild: AP)
Picassos „Stillleben“ wurde verlost - mehr als 50.000 Tickets für die ungewöhnliche Aktion wurden verkauft.

Tombola zweimal verschoben
Der Besitzer des Gemäldes, der Kunstsammler David Nahmad, erhält eine Million Euro, der Rest des Erlöses soll an Care-Projekte in Afrika gehen. Dadurch sollen 200.000 Menschen in Madagaskar, Kamerun und Marokko Zugang zu sauberem Trinkwasser erhalten. Die bereits für Jänner geplante Tombola war wegen des zunächst mäßigen Interesses auf März verschoben worden - dann kam die Corona-Krise dazwischen.

Das derzeit noch im Pariser Picasso-Museum ausgestellte Gemälde zeigt eine geometrische Komposition mit einem Stück Zeitung sowie einem Absinth-Glas. Es handle sich um ein Bild aus einer Zeit, in der Picasso „die realistischen und kubistischen Strömungen synthetisiert hat“, sagte Museumsdirektor Laurent Le Bon. Das Werk rege zum „Denken und Träumen“ an.

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