Weltweites Entsetzen

Ayatollah provoziert mit „Endlösung“ für Israel

Ausland
21.05.2020 16:06

Weltweites Entsetzen hat Ayatollah Ali Khamenei am Freitag mit einem Bild auf seiner Website ausgelöst. Anlässlich des alljährlichen „Quds-Tages“, an dem Muslime weltweit gegen die „israelischen Besatzer“ in Palästina protestieren, postete der oberste geistliche Führer des Iran eine Zeichnung unter dem Motto „Palästina wird frei sein“. Darüber steht zudem: „Die Endlösung: Widerstand bis zu einem Referendum“.

Illustriert wird das Ganze mit feiernden Soldaten und wehenden Palästinenserflaggen sowie jene der islamistischen Organisationen Hamas und Hisbollah auf dem Tempelberg (siehe Screenshot unten). Dieser ist sowohl für Muslime als auch für Juden heilig.

„Eliminierung Israels bedeutet nicht die der Juden“
Khamenei betonte auf Twitter weiters: „Wir werden jede Nation oder Gruppe, die gegen das zionistische Regime ist und es bekämpft, unterstützen. Die „Eliminierung des zionistischen Regimes“ bedeute nicht die der Juden, schrieb er. Es bedeute vielmehr, ein „aufgedrängtes Regime“ wie das Netanyahus abzuschaffen. „Muslimischen, christlichen und jüdischen Palästinensern sollte erlaubt werden, ihre eigene Regierung zu wählen. Dies ist mit der Eliminierung Israels gemeint und dies wird auch passieren.“

Am alljährlichen „Quds-Tag“ protestieren Muslime weltweit gegen Israel. Im Bild sehen Sie eine Kundgebung in Teheran. (Bild: APA/AFP)
Am alljährlichen „Quds-Tag“ protestieren Muslime weltweit gegen Israel. Im Bild sehen Sie eine Kundgebung in Teheran.

Netanyahu entsetzt: „Erinnert an die ,Endlösung‘ der Nazis“
Der israelische Regierungschef Benjamin Netanyahu verurteilte die Veröffentlichung scharf. „Khameneis Drohungen, die ,Endlösung‘ gegen Israel umzusetzen, erinnern an die ,Endlösung‘ der Nazis zur Vernichtung des jüdischen Volkes“, schrieb Netanyahu auf Twitter. Bei der Wannsee-Konferenz in Berlin hatten 1942 fünfzehn ranghohe Vertreter des NS-Staats darüber beraten, wie die sogenannte „Endlösung“ der Judenfrage - die millionenfache Ermordung der europäischen Juden - möglichst effektiv umgesetzt werden kann.

Israels Premier Netanyahu (Bild: APA/AFP/POOL/RONEN ZVULUN)
Israels Premier Netanyahu

Auch US-Außenminister Mike Pompeo verurteilte „Khameneis widerliche und hasserfüllte antisemitische Bemerkungen“. Pompeo twitterte, der Iran sei weltweit führend in der Unterstützung von Terrorismus und Antisemitismus. Der Ayatollah leugne den Holocaust, schicke „Geld und Waffen an anti-israelische Terroristen und hat sich nun auf den Nazi-Aufruf zur Endlösung berufen“, schrieb Pompeo.

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