Eine junge Frau vor sexueller Belästigung und womöglich Schlimmerem bewahrt hat ein mutiger Cobra-Beamter in seiner Freizeit. Dank gab’s dafür keinen - denn weil einer der mutmaßlichen Täter im Handgemenge mit dem Elite-Polizisten leicht verletzt wurde, wurden der Beamte und dessen Ehefrau verurteilt.
„Krone“-Leser kennen die Vorgeschichte: An ihrem Hochzeitstag bemerkten ein Cobra-Beamter und seine Frau, wie drei Asylwerber (ein Iraker und zwei Afghanen) in Neufeld eine 17-Jährige sexuell belästigten. Der Beamte stellte sich sofort in den Dienst und versuchte, die Situation zu deeskalieren - was ihm nicht gelang. Am Ende waren der Polizist und seine Frau erheblich, einer der drei Flüchtlinge leicht verletzt. Eine Richterin am Landesgericht Eisenstadt verurteilte den Beamten zu 11.700 € Geldstrafe und sieben Monaten Haft auf Bewährung, seine Frau zu acht Monaten bedingt.
Dieses Urteil empört viele Menschen im Land: „Dieser Richter gehört suspendiert!“ - „Klare Ansage des Gerichts: Schau als Bürger lieber weg, wenn Unrecht geschieht, sonst zerstört der Staat als Dank für deine Zivilcourage noch deine Existenz.“ Das sind nur einige der Leser-Reaktionen.
Und auch der Anwalt des Ehepaares, Mirko Matkovits, ist entsetzt: „Meine Klienten haben Zivilcourage gezeigt.“ Alle später eingetroffenen Polizisten sagten im Prozess aus, dass der Iraker keine sichtbaren Verletzungen hatte: „Mein Mandant hingegen war blutverschmiert, seine Frau mit Prellmarken übersät. Das kann wohl kaum von einem nachweislich betrunkenen und unter Drogen stehenden Iraker allein gekommen sein.“ Das bestätigten der Beamte und seine Gattin: „Wir wurden von allen drei Männern attackiert.“ Die beiden Afghanen seien jedoch noch vor dem Eintreffen der Polizei geflüchtet.
Jurist Matkovits: „Aufgrund vieler widersprüchlicher Zeugenaussagen hat die Staatsanwaltschaft bereits einen Teil der Anklage fallen lassen müssen. Dennoch kam es zu einer Verurteilung, obwohl der Tathergang nicht aufgeklärt wurde.“
Der Anwalt und das couragierte Paar hoffen nun auf „Gerechtigkeit in der nächsten Instanz“.
Kronen Zeitung
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.