Dringender Appell:

Lenker schlagen Alarm: Hygiene-Mängel im Bus

(Bild: Tschepp Markus)

Busunternehmen versprechen zwar regelmäßiges Desinfizieren gegen das Covid-19-Virus. Die Realität sieht aber oft anders aus.

Reicht es, wenn der Buslenker am Abend noch schnell drüberwischt? Die Fahrer werden mit den geforderten Hygienemaßnahmen gegen Covid-19 meist alleine gelassen. Ein Fernsehteam habe zu Beginn der Krise noch gefilmt, jetzt sehe die Realität aber anders aus, heißt es aus der Berufsgruppe. Mehrere Lenker, die anonym bleiben möchten, berichten, dass sie oft sogar Freizeit für die Reinigung am Abend opfern sollten. Jede Minute, die sie im Stau liegen lassen, wird streng kontrolliert. Zeit, die Desinfektion von Einstieg und Sitzplätzen gewissenhaft zu erledigen, bleibe meist nicht.

„Wir werden von Lenkern damit konfrontiert, dass die Reinigung nicht hinhaut. Es braucht Firmen, die das anständig erledigen“, informiert Rudolf Schuchter, Vorsitzender der Gewerkschaft Vida, die in Salzburg rund 500 Lenker vertritt.

Positiv steche die Salzburg AG hervor: Dort wird das Desinfizieren regelmäßig von einer Spezialfirma erledigt, heißt es. Beim Postbus – etwa 180 Lenker fallen in Salzburg in diese Gruppe – meint eine Sprecherin: „Wir haben die Busfahrer mit Desinfektionsmitteln ausgestattet, setzen aber sehrwohl auch Spezialfirmen ein.“

Noch ein Umstand stößt den Lenkern sauer auf: Seit Montag müssen sie auf Überlandstrecken wieder direkt im Bus Geld entgegennehmen, die Kollegen im Stadtbus bleiben noch weiter abgeschirmt.