Coronavirus in OÖ:

„Jeder Tag, den ich verliere, tut im Herz weh“

Oberösterreich
24.05.2020 12:00

Vor der Krise stand der Linzer Schauspieler Maximilian Ortner noch im Musical „Bodyguard“ im Ronacher in Wien. Jetzt ist er einer von zig Schauspielern, die „zwischen Unruhe und Hoffnung warten, dass es endlich weitergeht“, sagt er. 

Theater- und Filmproduktionen wurden entweder abgesagt oder verschoben. „Ich habe einige schöne Drehtage verloren. Die meisten davon in Deutschland“, sagt Maximilian Ortner. „Was sehr schade ist, denn ich liebe meinen Job. Jeder Tag, den ich verliere, tut nicht nur am Konto weh, sondern auch und vor allem im Herz.“ Weil Ortner auf seinen Körper schaut, tut ihm auch weh, dass die Fitness-Studios noch zu sind, er trainiert aber hart im Wohnzimmer, und jetzt natürlich auch wieder im Freien: „Eine neue Freiheit.“

Maximilian Ortner: Training zu Hause (Bild: Privat)
Maximilian Ortner: Training zu Hause

Wieder auf die Beine bringen
Was gibt ihm Halt? „Das Gemeinschaftsgefühl. Meine Kollegen trugen tolles Theater ins Internet. Unter dem Hashtag #wirspielenzusammen konnten wir kurze Filme drehen und online stellen“, erzählt Ortner. Spielen fürs Internet? „Man kann lachen. Weinen. Kritik üben. Ich habe Kollegen spielen sehen und sozusagen über ihre Filme wieder getroffen.“ Aber er fügt auch an: „Letztendlich ist die einzige wirklich sinnvolle Sache die, die Film- und Theaterbranche so schnell wie möglich wieder auf die Beine zu bringen. Auch damit es die vielen Arbeitsplätze in dieser Branche - vom Reqisiteur zum Beleuchter, zur Kamerafrau und Schauspielerin - auch wirklich wieder gibt.“

Maximilian Ortner erlebte auch viel Zusammenhalt in der eigenen Branche. (Bild: Horst Einöder)
Maximilian Ortner erlebte auch viel Zusammenhalt in der eigenen Branche.

Vorsichtig neue Normalität
So wie ihm ging es vielen Schauspielern. Die ersten Signale der Politik Richtung Theater aber geben wieder neue Hoffnung. Das Landestheater Linz etwa startet Mitte Juni vorsichtig mit Liederabenden und Monologen.

Elisabeth Rathenböck, Kronen Zeitung

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