Sperrstunde um 23 Uhr

„Die Hälfte der Nachtlokale wird insolvent sein“

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Die Nachtgastronomie steckt wegen Corona in der Krise, Aussicht auf Besserung gibt es keine. Auch wenn die Stadt Graz zu helfen versucht, sei der Bund am Zug, die Sperrstunde um 23 Uhr nach hinten zu verlegen, sagt der Besitzer der Grazer Univiertel-Clubs „Kottulinsky“ und „Monkeys“, Wolfgang Nusshold.

Nusshold zeichnet eine düstere Perspektive für die Nachtgastro in Graz: „Wenn es keine Lösung gibt, gehe ich davon aus, dass mindestens 50 Prozent der Betriebe insolvent sein werden“, meint er. Der dringendste Wunsch wäre jetzt eine Verlängerung der Sperrstunde. „Bis 2 Uhr würde ich das Kottulinsky auf jeden Fall aufsperren“, sagt Nusshold. Das könnte mit Stehtischen auf der Tanzfläche funktionieren.

Es gehe allerdings nicht mehr darum, Geld zu verdienen, sondern das sei bloße „Schadensbegrenzung“ für die Branche, die wegen des Rauchverbots sowieso bereits angeschlagen sei.

Fast alle Mitarbeiter sind Studenten
Die Nachtgastronomie ist für Studenten übrigens nicht nur zum Fortgehen, sondern auch zum Geldverdienen da. Nusshold beschäftigt im Kottulinsky 90 Prozent geringfügig angestellte Studierende. „Viele haben jetzt existenzielle Probleme und können ihre Miete nicht mehr zahlen“, sagt er.

„Die Grazer brauchen das“
Die Grazer Stadt-FPÖ hat vor wenigen Tagen zu einem Schulterschluss im Gemeinderat aufgerufen und eine Arbeitsgruppe eingerichtet. Ein „Brainstorming“ hat bereits stattgefunden, wie Nusshold erzählt. „Es geht hier auch generell um die Belebung der Stadt - die Grazer brauchen das, wenn sie nicht auf Urlaub fahren können.“ Erste konkrete Maßnahmen soll es Anfang kommender Woche geben.