Augenzeugen sicher:

Johnson-Berater missachtete eigene Lockdown-Regeln

Ausland
24.05.2020 03:15

Wegen eines angeblichen Lockdown-Verstoßes ist der wichtigste Berater von Premierminister Boris Johnson, Dominic Cummings, Ende der Woche unter Beschuss geraten. Oppositionspolitiker forderten seinen Rücktritt, Johnson sagte ihm noch am frühen Samstagabend seine „volle Unterstützung“ zu. Doch neuesten Berichten zufolge soll der Berater die Regeln der Regierung sogar mehrfach missachtet haben.

Die Debatte, ob Cummings mit einer rund 430 Kilometer weiten Reise Ende März gegen die britischen Lockdown-Regeln verstoßen hatte, dominierte am Samstag das Nachrichtengeschehen in dem Land, das schwer von der Coronavirus-Pandemie betroffen ist. Der Wahlkampfstratege und Brexit-Vorkämpfer war mit seiner an Covid-19 erkrankten Frau und seinem vier Jahre alten Sohn von London in die nordostenglische Grafschaft Durham zu seinen Eltern gefahren - angeblich, weil er die Betreuung für seinen Sohn sicherstellen wollte. Er selbst erkrankte nach eigener Darstellung kurz danach.

Der Berater von Premier Johnson, Dominic Cummings (Bild: AP)
Der Berater von Premier Johnson, Dominic Cummings

Einmal sogar bei beliebtem Ausflugszeil erkannt worden
Gemäß den Richtlinien zur Eindämmung der Coronavirus-Pandemie waren zu diesem Zeitpunkt Reisen nur aus unverzichtbaren Gründen erlaubt. Trotzdem verteidigte die Regierung die Reise als gerechtfertigt. Wie der „Sunday Mirror“ und der „Observer“ am Samstagabend unter Berufung auf Augenzeugen berichteten, soll Cummings aber auch am 19. April in Durham gesehen worden sein. Zu diesem Zeitpunkt war er bereits wieder in London fotografiert worden. Auch am 12. April wurde er angeblich von einem Passanten erkannt, dieses Mal bei einem beliebten Ausflugsziel, knapp 50 Kilometer von Durham entfernt.

Sollte sich die Berichte als wahr erweisen, müsste Cummings mindestens ein zweites Mal während des Lockdowns nach Durham gefahren sein. Eine Regierungssprecherin wollte sich am Samstagabend auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur zu den neuen Vorwürfen zunächst nicht äußern.

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