Beziehung angespannt

China warnt vor neuem Kalten Krieg mit den USA

Ausland
24.05.2020 10:47

Das bilaterale Verhältnis der beiden Großmächte hatte sich zuletzt unter anderem im Zusammenhang mit dem Coronavirus und den Vorkommnissen in Hongkong verschlechtert. Die USA werfen den Chinesen immer noch Missmanagement im Umgang mit der Pandemie vor und setzen zunehmend auf wirtschaftliche Konsequenzen. Pekings Außenminister spricht von einem „politischem Virus“ in den Vereinigten Staaten.

China hat den USA vorgeworfen, die Beziehungen zwischen den beiden Ländern „an den Rand eines neuen Kalten Krieges“ zu bringen. „Uns ist aufgefallen, dass einige politische Kräfte in den USA die US-chinesischen Beziehungen in Geiselhaft nehmen und unsere beiden Länder an den Rand eines neuen Kalten Krieges bringen“, sagte Außenminister Wang Yi am Sonntag.

Chinas Außenminister Wang Yi spricht vor Journalisten im Rahmen des Volkskongresses über die angespannte Beziehung zu den Vereinigten Staaten. (Bild: AFP)
Chinas Außenminister Wang Yi spricht vor Journalisten im Rahmen des Volkskongresses über die angespannte Beziehung zu den Vereinigten Staaten.

„Neben der Verwüstung durch das neue Coronavirus gibt es auch ein politisches Virus, das sich in den USA verbreitet“, so Wang am Rande des Nationalen Volkskongresses in Peking. Dieses werde „bei jeder Gelegenheit genutzt, um China anzugreifen und zu verleumden“.

(Bild: AFP)

US-Politik wettert 
Die Beziehungen der beiden Länder hatten sich zuletzt unter anderem wegen der Coronavirus-Pandemie und des Status von Hongkong weiter verschlechtert. So hat etwa US-Außenminister Mike Pompeo mehrfach die Behauptung aufgestellt, dass das Virus aus einem Labor in Wuhan stamme. Präsident Donald Trump möchte gar als „Strafe“ einen Großteil der Produktion aus China abziehen. 

Ihre Standpunkte driften zunehmend auseinander: US-Außenminister Mike Pompeo (re.) und sein chinesischer Amtskollege Wang Yi (Bild: APA/AFP/POOL/ANDY WONG)
Ihre Standpunkte driften zunehmend auseinander: US-Außenminister Mike Pompeo (re.) und sein chinesischer Amtskollege Wang Yi

China als „Gewinner“ der Krise?
Während die chinesische Wirtschaft zu Beginn der Krise besonders gelitten hat, könnte man nun sogar als größter Profiteur daraus hervorgehen. So konnte nicht nur Präsident Xi Jinping einen Milliardendeal mit der Weltgesundheitsorganisation (WHO) abschließen, auch die wieder erstarkten chinesischen Unternehmen haben jetzt Gelegenheit, weltweit in wirtschaftlich angeschlagene Bereiche zu investieren. 

(Bild: stock.adobe.com)

China werde Souveränität und Integrität verteidigen
Die Liste der „Lügen und Verschwörungstheorien“ in den USA gegen China werde immer länger, erklärt der chinesische Außenminister. Beide Länder trügen große Verantwortung für Frieden und Entwicklung in der Welt - sie sollten daher auch im Kampf gegen die Lungenkrankheit Covid-19 zusammenarbeiten. China und die USA könnten von Kooperationen nur profitieren, bei Konfrontation aber nur verlieren, warnte Wang Yi. China werde aber seine Souveränität und seine territoriale Integrität verteidigen.

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