Teilnahme freiwillig
Italien testet Antikörper bei 150.000 Personen
Italien will herausfinden, wie viele Personen gegen das Coronavirus Antikörper entwickelt haben und will Informationen über das Ausmaß der Infektion im Land sammeln. Deshalb beginnen am heutigen Montag landesweite Antikörper-Tests bei 150.000 Personen in 2000 der 8000 italienischen Gemeinden.
Die Tests erfolgen auf freiwilliger Basis. Bürger, die eingeladen werden, sich dem Test zu unterziehen, sind nicht dazu verpflichtet. Die lokalen Gesundheitsbehörden haben bereits Interessenten aufgerufen, sich den Antikörper-Tests zu unterziehen, die mit Hilfe des Roten Kreuzes durchgeführt werden. Den Beteiligten wird Blut in Labors oder bei Senioren zu Hause entnommen. Um die Bevölkerung zur Teilnahme zu bewegen, wird die Aktion durch eine TV-Kampagne und Plakaten in Apotheken begleitet.
Landesweite Tests
Die Lombardei, die von der Epidemie am stärksten betroffene Region, testet ab sofort 20.000 Personen. Kleinere Regionen mit weniger Infizierten werden circa 4000 Personen unter die Lupe nehmen. Die Tests werden ausschließlich einen wissenschaftlichen Zweck haben, versicherte Premier Giuseppe Conte vor dem Parlament. Die Resultate sollen dabei streng anonym bleiben und die Angaben der Beteiligten nicht veröffentlicht werden.
Die Ergebnisse können für wissenschaftliche Studien verwendet und mit ähnlichen Analysen in anderen europäischen Ländern verglichen werden. Wer sich dem Test unterzieht, muss einige Fragen beantworten. Ihm wird auch das Ergebnis mitgeteilt. Sollte die Person positiv getestet werden, muss sie unter Heimquarantäne gestellt werden.
Impfstoff wird bereits an Menschen getestet
Inzwischen bemüht sich Italien um einen Impfstoff gegen das Coronavirus SARS-CoV-2. Das auf Infektionskrankheiten spezialisierte römische Krankenhaus „Lazzaro Spallanzani“ startet im Juli die ersten Experimente mit Menschen. „Sollten die ersten Tests positiv ausfallen, werden wir ab 2021 beginnen, eine hohe Zahl gefährdeter Personen zu impfen“, sagte der Direktor des Krankenhauses, Francesco Vaia.
Sondertrakt in Krankenhaus
Das römische Krankenhaus ist dabei, einen Flügel des Spitals einzurichten, in dem der Impfstoff an gesunden Freiwilligen getestet wird. Die Suche nach Freiwilligen - circa 50 Personen - hat bereits begonnen. Der Impfstoff wurde von einem auf Biotechnologie spezialisierten römischen Unternehmen entwickelt. Die Region Latium, zu der auch Rom gehört, hat fünf Millionen Euro für das „Spallanzani“-Krankenhaus bereitgestellt.
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