Das Landesamt für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung (LVT) untersucht Vorwürfe gegen einen Bundesheer-Oberleutnant, der in den vergangenen zwei Monaten an der Grenze bei Braunau im Einsatz war. Er soll die Bevölkerung als neuen Feind bezeichnet und Grundwehrdiener schikaniert haben.
Vier Seiten lang ist der Amtsvermerk, den das LVT erhalten hat. Grundwehrdiener und ein Unteroffizier erheben Vorwürfe gegen den 24-jährigen Oberleutnant und Kompaniekommandanten. Er soll zu den Soldaten gesagt haben, dass „der neue Feind nicht das Virus, sondern die Bevölkerung“ sei, die es zu bekämpfen gelte.
Drohung ignoriert
Eine Drohung unter Rekruten, bei der einer gesagt habe, die anderen abzustechen, habe er abgetan und nicht angezeigt - das hätten die Soldaten selbst gemacht. Es soll die Weisung gegeben haben, ein am Klo vergessenes Sturmgewehr, das aber wiedergefunden wurde, als gestohlen zu melden und, dass gesunde Soldaten mit einem Corona-positiven Kameraden gemeinsam in die Kaserne Mautern fahren sollen.
Offizier wehrt sich
Es wird daher wegen Verdachts der Verhetzung und des Amtsmissbrauchs ermittelt, bestätigt LVT-Chef Michael Tischlinger. Der Offizier erklärte im „Krone“-Gespräch, dass die Vorwürfe haltlos seien, sie nur von einer fünfköpfigen Gruppe der 236-Mann-Truppe ausgingen. Dass er mit der Polizei im Disput war, wer bei den Kontrollen das Sagen habe - „in Afghanistan haben wir das auch gemacht“ -, streitet er ab.
Markus Schütz und Christoph Gantner, Kronen Zeitung
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